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Hoffmann, Hilmar / Borg-Tiburcy, Kathrin / Kubandt, Melanie / Meyer, Sarah / Nolte, David (Hrsg.): Alltagspraxen in der Kindertageseinrichtung. Annäherungen an Logiken in einem expandierenden Feld, Weinheim und Basel (Beltz, Juventa) 2015, 265 S. 24,95
Ergebnisse aus der Grundlagenforschung über die Praxis in den Tageseinrichtungen für Kinder sind Mangelware, normativ - programmatische und didaktische Veröffentlichungen und Schriften über die Effekte des Kindergartenbesuches stehen im
Vordergrund. Auf diesem Hintergrund ist der Sammelband des Niedersächsischen Institutes für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (NIFBE) mit Ergebnissen aus Forschungsprojekten des Institutes von besonderer Bedeutung. Die Studien gehen von der Alltagspraxis von Kindergarteneinrichtungen
aus. Es geht um die Bedingungsmöglichkeiten des Kindergartenalltags, die bekannt sein sollten, bevor Neuerungen eingeführt werden und um eine ,,Sicherung der Anschlußfähigkeit" bei der Einführung neuer, theoriebasierter Konzepte. Nur allzu oft werden neue Anforderungen
gestellt ohne vorher zu fragen, ob ihre Umsetzungen überhaupt möglich sind. Die Fragestellungen der Untersuchungen konzentrieren sich ,,auf eine Trias gegenseitig...wirkender Einzelsysteme...nämlich Bildungspolitik als Steuerungsebene, elementar-pädagogische Forschung
und Praxis in Kindertageseinrichtungen vor Ort", die sich gegenseitig beeinflussen. Die sechs Beiträge aus fünf Forschungsbereichen werden eingeleitet durch einen Beitrag des Leiters des Forschungsbereiches Elementarpädagogik Hilmar Hoffmann über ,,Die Kita als Alltagswelt
im Spiegel von Disziplin und Profession". Er zeigt die gegenwärtige Entwicklung und Expansion der Tageseinrichtungen auf dem Hintergrund ihrer Entwicklung in den letzten 50 Jahren auf und schafft so einen Einordungsrahmen für die abschließende Beurteilung der Ergebnisse.
Deutlich wird bereits hier, dass Alltagspraxis nicht gleich ,,Handeln der Erzieher" ist und es nicht eine Praxis gibt, sondern Praxen, unterschiedliche Teilsegmente, die sich historisch entwickelt haben, gegenseitig beeinflussen und von außen beeinflusst werden. Kontinuitäten
und Diskontinuitäten in der Entwicklung werden deutlich und damit stellt sich für Hoffmann die Frage, wie es gelingt ,,das latent Vorhandene mit dem Neuen zu verknüpfen?"