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Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, unstrittig einer der deutschen Gründungsväter der Pädagogik als Wissenschaft, lässt seine Berliner Vorlesungen von 1826 über die Grundzüge der Erziehungskunst unbekümmert mit dem Satz beginnen, was man im allgemeinen
unter Erziehung versteht, könne man als bekannt voraussetzen.1 Ein knappes Jahrhundert später eröffnet Otto Willmann 1908 seinen profunden Aufsatz über ,,Die Fundamentalbegriffe der Erziehungskunst" ebenso lapidar: ,,Was Erziehung ist, weiß jedermann."2
Wieder ein halbes Jahrhundert danach hat der 1961 in Köln verstorbene argentinische Pädagoge Juan Mantovani in seinem elementaren Buch ,,La educación y sus tres problemas" von der prinzipiellen Dreifältigkeit der pädagogischen Fragestellung gehandelt. Diese
überzeitliche Konstante hat er dabei in der unlösbaren Verknüpfung von Anthropologie, Teleologie und Methodologie gesehen und die theoretische und praktische Einheit von Pädagogik und Erziehung auf die innere Stimmigkeit von drei konstitutiven Momenten zurückgeführt
- einer Idee des Menschen (anthropos), einer Bestimmung seiner Ziele (telos) und einer Klärung der geeigneten Mittel und Wege (methodos), um diese zu erreichen.3