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Zusammenfassung
Hintergrund
Selbsthilfegruppen (SHG) spielen als Bestandteil der Patientenbeteiligung eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem. Bislang fehlen jedoch systematische Untersuchungen und quantitative Daten zu den Wirkungen der Selbsthilfe auf der individuellen Ebene von Patienten und Angehörigen.
Ziel der Arbeit
Diese Studie präsentiert Ergebnisse eines Vergleichs zwischen SHG-Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Damit sollen Wirkungen der Selbsthilfe in Selbstmanagement und Wissenserwerb beschrieben werden. Die Studie ist Teil des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten SHILD-Projekts („Gesundheitsbezogene Selbsthilfe in Deutschland“).
Material und Methoden
Betroffene aus 5 Indikationsgebieten (Diabetes mellitus Typ 2, Prostatakrebs, Multiple Sklerose, Tinnitus, Angehörige von Demenzerkrankten) beantworteten einen mehrdimensionalen Fragebogen. 49 % der 2870 Personen in dieser Analyse waren zum Erhebungszeitpunkt aktive Mitglieder von SHG.
Ergebnisse
Es zeigten sich statistisch signifikante, aber kleine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in 5 von 7 Skalen des Health Education Impact Questionnaire (heiQ) zugunsten der SHG-Mitglieder. Darüber hinaus schnitten SHG-Mitglieder in spezifischen Wissenstests besser ab. Die Bedeutung ihrer Gruppe sehen Mitglieder vor allem in sozialer Teilhabe und psychosozialer Entlastung sowie in Krankheitsbewältigung und neuen Erkenntnissen im Umgang mit der Krankheit.
Diskussion
Aufgrund des Studiendesigns können wir nicht ausschließen, dass die Befunde auch auf persönlichen Eigenschaften beruhen können, die zur Teilnahme an einer SHG führen. Da die Ergebnisse für Drittvariablen kontrolliert wurden, scheint die Hypothese, dass SHG-Mitgliedschaft sich positiv auf Selbstmanagement und Wissen auswirkt und nicht umgekehrt, unterstützt zu werden.