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Prognosen sind eine zentrale Richtschnur für die Wirtschaftspolitik. Ein wichtiges Merkmal für die Güte von Prognosen ist dabei neben ihrer Genauigkeit, ob sie im Durchschnitt richtig sind. Sollten Prognosen, beispielsweise für die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP), systematisch zu optimistisch oder zu pessimistisch sein, so wären sich daran orientierende wirtschaftspolitische Maßnahmen ebenfalls systematisch falsch. Der Frage, ob Prognosen im Durchschnitt richtig sind oder ob sie systematische Prognosefehler aufweisen (bzw. verzerrt sind), sind bereits zahlreiche Studien nachgegangen. Die Mehrzahl dieser Studien kommt zu dem Ergebnis, dass Prognosen für das BIP im Durchschnitt zu optimistisch sind. In der Literatur wird als eine mögliche Ursache angeführt, dass Prognostiker Anreize dafür haben könnten, systematisch zu optimistische Prognose abzugeben. Ein anderer Grund könnte sein, dass der Einfluss von längerfristigen strukturellen Änderungen auf Konjunktur und Wachstum häufig nur sehr schwer zu identifizieren und zu quantifizieren ist. So könnte die Wachstumsverlangsamung, die in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachten war, dazu beigetragen haben, dass Prognosen systematisch zu optimistisch ausgefallen sind.