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The Germanic review, 1997-10, Vol.72 (4), p.259
1997

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Ludwig Wittgenstein und die Literaturwissenschaft
Ist Teil von
  • The Germanic review, 1997-10, Vol.72 (4), p.259
Ort / Verlag
Washington, etc: Heldref Publications, etc
Erscheinungsjahr
1997
Link zum Volltext
Quelle
Taylor & Francis Online
Beschreibungen/Notizen
  • Foucault umschreibt diesen Aspekt folgendermaßen: "Wenn das Wort in einer Rede auftreten kann und etwas bedeutet, dann nicht durch die Kraft einer unmittelbaren Diskursivität, die ihm schon von der Entstehung her eigen wäre, sondern weil in seiner Form selbst, in den es bildenden Klängen, in den Veränderungen, denen es gemäß der grammatischen Funktion, die es innehat, unterliegt, in den Modifikationen schließlich, denen es durch die Zeit hindurch sich unterziehen muß, es einer bestimmten Zahl von strengen Gesetzen gehorcht, die auf ähnliche Weise alle anderen Elemente derselben Sprache regieren. Er spricht mit den andern über das Gelesene, es wird erörtert, wie das Gelesene verstanden wurde, Verschiedenheiten im Verstehen werden deutlich, die Anregungen aber bleiben gemeinsam.43 Eindringlich wirkt diese Skizze einer Art Eingebundensein in den lebendigen Zusammenhang von Sprache, dieser Entwurf von Sprache als Existenzform gerade deswegen, weil Weiss seinen Text als eine sehr andere, fremdartige Form der Spracherfahrung organisiert. "Meiner Meinung nach" - so Bourdieu in einem jüngst veröffentlichten Band mit Gesprächen über seine Arbeit, seine Methode und seine theoretischen Ansätze - "kann man die Sprache ohne eine Einbindung der sprachlichen Praktiken in das komplette Universum aller gleichzeitig möglichen Praktiken, also der Eß- und Trinkweisen, der Kulturkonsumtion, des Kunst-, Sport-, Kleidungs-, Möbel-, Politik- usu. -geschmacks, gar nicht richtig verstehen. .. Eine Erschütterung, die sich - nimmt man Wittgenstein ernst - zuletzt auch auf bestimmte Entwicklungen der poststrukturalistischen und dekonstruktivistischen Theoriebildung ausdehnen läßt, etwa auf Paul de Mans Hypothese, daß die Verfahrensweisen von Philosophie und Literaturwissenschaft im wesentlichen identisch seien, ihre Differenzierung eine diskurstheoretisch unhaltbare Präsupposition.59 Bezieht man in eine vergleichende Analyse philosophischer und literaturanalytischer Texte die hier herausgearbeiteten Aspekte aus Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen ein, so wird man zu dem Ergebnis kommen: "Es ist diesen Erscheinungen gar nicht Eines gemeinsam, weswegen wir für alle das gleiche Wort verwenden, - sondern sie sind miteinander in vielen verschiedenen Weisen verwandt?' (§ 65) Nicht entscheiden, sondern unterscheiden zu lernen, ist einer der produktiven Impulse, die von Wittgensteins Sprachphilosophie ausgehen können - produktiv dann, wenn sie nicht zum System verfestigt werden, sondern bleiben, was sie sind:
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 1930-6962, 0016-8890
eISSN: 1930-6962
Titel-ID: cdi_proquest_journals_1768611166

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