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Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2015, Vol.144 (4), p.461-476
2015

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Als Handschrift A Noch B Hiess Zur Siglenvergabe an die Textzeugen von 'Nibelungenlied' und 'Klage'
Ist Teil von
  • Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2015, Vol.144 (4), p.461-476
Ort / Verlag
Stuttgart: Hirzel Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Link zum Volltext
Quelle
Biblioscout - Franz Steiner Verlag Journals
Beschreibungen/Notizen
  • Über das Verhältniss der nibel.-Handschriften bemerkt Hr. v. d. Hagen beynahe nur, was sich auf den ersten Blick zeigt, dass alle sehr verschieden seyen, die erste hohenemser aber (wir nennen sie in dem folgenden immer e, und bitten Hn. v. d. H., diese Bezeichnung, deren Urheber er selbst ist, künftig beyzubehalten) den anderen als eine spätere Bearbeitung gegenüberstehe.1 Friedrich heinrich von der hagen hatte es in der Hand, ein brauchbares siglensystem für das 'nibelungenlied' und die 'Klage' aufzubauen: einer seiner schärfsten Kritiker, Karl lachmann, erklärte sich 1817 offenbar bereit, seine Kürzel für die (damals bekannten) Hss. zu akzeptieren. dieses system stammte aus von der hagens 'nibelungenlied'-Ausgabe von 1810;2 diese edition schloss sich eng an die erste Gesamtausgabe von christoph heinrich müller (gelegentlich myller) aus dem Jahr 1782 an.3 von der hagen unterschied damals fünf Hss. (s. Anhang, s. iii):4 +B Bodmer [= A] +e Hohen ems [= c] +G st. Gallen [= B] +l Lazius [= c] +M München [= d] Das irritierende aus heutiger sicht ist: lachmann sprach in seiner rezension zu von der hagens 'nibelungenlied'-Ausgabe von 18165 stets von Hs. +B, wenn er die von ihm favorisierte zweite Hohenemser Hs. meinte, der er später die sigle A zuordnete. Und mit +G bezeichnete er die später von ihm B genannte st. Galler Hs.:6 Denn da zu erwarten ist, dass uns weder die ältere recension in B, noch die neuere in G, ohne fehler und willkührliche halb nachlässige und halb absichtliche Änderungen der Abschreiber werde überliefert seyn: so ist nun die Aufgabe, beide oder doch eine von diesen recensionen rein und richtig darzustellen.7 Lachmanns gereizter ton im ersten Zitat kam nicht von ungefähr: die rezensierte Ausgabe, die auf der st. Galler Hs. basierte, enthielt überhaupt keine Abkürzungen für die Hss.8 Und von der hagens siglensystem von 1810 war bereits dessen zweiter entwurf und hatte überdies 1812 einschneidende Korrekturen erfahren (s.u.). lachmann ignorierte diese Änderungen und beharrte darauf, die Benennungen von 1810 beizubehalten! da von der hagen 1820 die siglen erneut - und somit gegen die ausdrückliche 'Bitte' lachmanns - veränderte, war es nicht verwunderlich, dass dieser ab 1826 eigene Wege ging und ein alphabetisches siglensystem etablierte. Alles in allem zeigte lachmann anfangs nur ein geringes interesse an einer datierung der Hss. in der edition von 1826 gibt er nur drei Hinweise (s. Vf.): Hs. a: "die handschrift [...] sei aus dem anfange des funfzehnten jahrhunderts" Hs. b: "angeblich von 1426" Hs. d: "pergament in gross folio, bl. 215 mit der jahrzahl 1517 bezeichnet" Erst in der Ausgabe von 1841 machte er zudem Angaben über das Alter von A und d sowie die neu hinzugekommenen Hss. i, [M] und h (s. V-iX). Abeling nennt das sterzinger fragment V und setzt es damit vor das fr?her gefundene W. ich glaube wir bleiben richtiger bei meiner bezeichung, die der chronologischen reihenfolge entspricht. ehe man das moderne V heranzieht, was allerdings vielleicht bei weiterer auffindung von alten fragmenten einmal n?tig fallen k?nnte, w?rde man dann zuerst die jetzt leer stehende chiffre P zu besetzen haben.56 Allerdings kam der siglenvorschlag +V gar nicht von abeling, sondern stammte von alfred ursinus.57 dagegen folgte georg holz weitgehend braunes Vorschl?gen - +X f?r sterzing, +Y f?r Wien - und vergab zudem die sigle +Z an das 1910 entdeckte Bruchst?ck in d?lmen.58 Zugleich vermerkte er: ?ich will nicht unerw?hnt lassen, da? mir scheint, als geh?re W zur nibelungenhandschrift s, X zur nibelungenhandschrift U.?59 die Zeit arbeitete f?r abElIng. 1920 aktualisierte er das siglensystem noch einmal umfassend: die siglen +V, +W und +Z wurden aufgegeben, da sich diese Bruchst?cke als teile von U, s bzw.
Sprache
Englisch; Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0044-2518
eISSN: 2749-9200
DOI: 10.3813/zfda-2015-0021
Titel-ID: cdi_proquest_journals_1752191392
Format

Weiterführende Literatur

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