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Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2014-01, Vol.143 (1), p.1-16
2014

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
"Wolfram ist Eine Durchaus Unreife Erscheinung" Richard Wagner und Wolfram von Eschenbach: 'Parsifal' und 'Parzival'
Ist Teil von
  • Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2014-01, Vol.143 (1), p.1-16
Ort / Verlag
Stuttgart: Hirzel Verlag
Erscheinungsjahr
2014
Link zum Volltext
Quelle
Biblioscout - Franz Steiner Verlag Journals
Beschreibungen/Notizen
  • Jh. überlieferte Tannhäusersage, im -Lohengrin' auf den Schluss von Wolframs von Eschenbach -Parzival', im -Ring des Nibelungen' benutzte er die Fassung der Nibelungensage, wie sie in Texten aus dem mittelalterlichen Skandinavien überliefert ist, im -Tristan' verwendete er den Tristanroman Gottfrieds von Straßburg. Dies soll hier anhand des -Parsifal', Wagners letztem, 1882 in Bayreuth uraufgeführtem Musikdrama, im Vergleich zu seiner Stoffgrundlage, dem Parzivalroman Wolframs von Eschenbach, aufgezeigt werden.5 Kennzeichnend für das von Wagner als -Bühnenweihfestspiel' bezeichnete, ursprünglich einzig und allein Bayreuth vorbehaltene Werk, ist, dem -Tristan' vergleichbar, die äußerste Konzentration hinsichtlich der Schauplätze und des Personals.6 Erster und dritter Aufzug spielen jeweils in der wilden Umgebung der Gralsburg in den "nördlichen Gebirgen des gotischen [d.h. mittelalterlichen] Spanien", dann auf der Gralsburg Montsalvat selbst, der zweite Aufzug handelt in Klingsors Zauberschloss "am Südabhange derselben Gebirge", dem Gegenpol des Gralsbereichs. Dagegen nun der -Parzival' Wolframs von Eschenbach. Die bei Wagner zugrundeliegende Vorstellung, es handle sich beim Gral um den Kelch beim letzten Abendmahl, in dem unter dem Kreuz Christi Blut aufgefangen wurde, stammt weder von Chrestien noch von Wolfram - sie findet sich im Gralsroman Roberts de Boron, eines Zeitgenossen Chrestiens.22 Der Gral ist hier die Schüssel, die beim letzten Abendmahl gebraucht wird (Mt 26,23), sie gelangt dann an Pilatus, der darin seine Hände wäscht, anschließend gibt er sie Joseph von Arimathia, der nach der Kreuzabnahme (nicht wie bei Wagner unter dem Kreuz!) in ihr Christi Blut auffängt; als Joseph eingekerkert ist, bringt Christus selbst sie zu ihm.23 Wagner kannte diese Interpretation des Grals aus der von ihm verwendeten Literatur, in erster Linie aus der von SAN MARTE (ALBERT SCHULZ) stammenden, 1836 erstmals erschienenen frühesten nhd. Vom Roman Wolframs von Eschenbach und vom Musikdrama Richard Wagners, in: Richard Wagners -Parsifal' vor dem Hintergrund des Romans Wolframs von Eschenbach. S. 1051 finden sich Verse, in denen Wagner, der von Haus aus Protestant war, zum Anhänger des Ultramontanismus erklärt wird: "- Ist das noch deutsch? / Aus deutschem Herzen kam dies schwüle Kreischen? / Und deutschen Leibs ist dieses Sich-selbst-Zerfleischen? / Deutsch ist dies Priester-Hände-Spreizen, / Dies weihrauchtüftelnde Sinne-Reizen? / Und deutsch dies Stürzen, Stocken, Taumeln, / Dies zuckersüße Bimbamtaumeln? / Dies Nonnen-Äugeln, Ave-Glockenbimmeln, / Dies ganze falsch verzückte Himmel-Überhimmeln?... // - Ist das noch deutsch? 18 Textausgabe: Wolfram von Eschenbach, Parzival. Vgl. zu Wolfram u.a.: JOACHIM BUMKE, Wolfram von Eschenbach. 8. Auflage (Sammlung Metzler 36), Stuttgart/Weimar 2004; HORST BRUNNER, Wolfram von Eschenbach. 2. Auflage, Gunzenhausen 2010; Wolfram von Eschenbach. Zu Konstruktion und Genealogie des Zauberers Clinschor im -Parzival' Wolframs von Eschenbach, in:
Sprache
Englisch; Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0044-2518
eISSN: 2749-9200
DOI: 10.3813/zfda-2014-0001
Titel-ID: cdi_proquest_journals_1512536932

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