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Psychoanalytische Psychotherapie mit niedriger Sitzungsfrequenz
Ist Teil von
Forum der Psychoanalyse, 2012-12, Vol.28 (4), p.321-336
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2012
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die Wochenstundenzahl der Therapiesitzungen veränderte sich schon zu Freuds Lebzeiten. Psychoanalysen im engeren Sinne werden heute mit drei bis vier Sitzungen pro Woche durchgeführt. Daneben entstand ein breites Feld von abgeleiteten Verfahren, in dem mit zwei oder nur einer Wochenstunde behandelt wird. Mit der Stundenfrequenz wurde auch deren Gesamtzahl reduziert, am deutlichsten bei der psychodynamischen Kurzzeittherapie. Gleichzeit fanden Adaptationen des Behandlungssettings (Sitzungen statt „Liegungen“) und der Behandlungstechnik statt. Diese Therapieformen verlaufen dialogischer. Die Therapeuten sind aktiver. Regression wird eher vermieden. Der Umgang miteinander bleibt zwar asymmetrisch (Neutralität), wird aber partnerschaftlicher. Die Arbeit an Übertragung und Widerstand ist, wenn auch weniger intensiv, Bestandteil der modifizierten Therapietechnik, die Interventionsformen gehen aber weit über diese Anlässe hinaus. In der Versorgung der Bevölkerung steht weltweit die psychodynamische Therapie im Vordergrund, wenn psychoanalytisch orientierte Psychotherapie überhaupt eingesetzt wird. Der Stand empirischer Überprüfung hat sich verbessert, bedarf aber dringlich weiterer Studien.