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Der unvorbelastete Blick auf Jugendsexualität benötigt sowohl selbstreflexive als auch methodologische Kompetenz, von denen zu Beginn des Artikels die Rede ist. Im Anschluss werden zentrale Themen der Jugendsexualitätsforschung anhand der Diskursgeschichte der empirischen Studien erörtert und gelegentlich auf sexualpädagogische Konsequenzen hingewiesen. Am Anfang werden Veränderungen im Sexualverhalten von der so genannten "sexuellen Revolution" bis heute beleuchtet und zwar von körperlichen Entwicklungsprozessen bis zu Einstellungen zur Partnerschaft. Politik und Pädagogik waren früh interessiert an Gefahrendiskursen, von denen am kontinuierlichsten der Verwahrlosungsdiskurs wach gehalten wurde, unterbrochen von Moral- und Gewaltthemen. Nicht fehlen darf der Blick auf die Veränderungen im Geschlechterverhältnis, interkulturelle Besonderheiten und - neuerdings - den Einfluss medialer Bilder und Kommunikationsmöglichkeiten auf das Sexualverhalten Jugendlicher.
Inhalt:
1. Jugendliche zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Positionen, Diskurse und Studien
2. Allgemeine Veränderung des Sexualverhaltens, der Aufklärung sowie der Moral- und Normvorstellungen von Jugendlichen
3. Problemdiskurse: AIDS und sexuelle Grenzüberschreitungen
4. Aushandlungsprozesse im Geschlechterverhältnis
5. Jugendsexualität - Interkulturell
6. Der Einfluss von Massenmedien und Informationstechnologien auf Jugendsexualität
7. Sexuell verwahrloste Jugend? Sexualpädagogische Antworten auf einen medialen Diskurs
Literatur