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Prä- und postpartale Ultraschalluntersuchungen zur Diagnostik von Urogenitalfehlbildungen
Ist Teil von
Klinische Pädiatrie, 2000, Vol.212 (6), p.320-325
Ort / Verlag
Stuttgart: Thieme
Erscheinungsjahr
2000
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung.
HINTERGRUND: In der vorgestellten Studie
sollte die Bedeutung der präpartalen und postpartalen Sonographie zur
Diagnostik von Fehlbildungen im Bereich des Harntraktes überprüft
werden. PATIENTEN/METHODE: Zwischen 1/90 und 1/95
erhielten 19 028 Kinder im Rahmen eines prospektiven Modellprojektes
(„Mainzer Modell”) postpartal eine Sonographie des Harntraktes.
94,8 % der Kinder zeigten einen Normalbefund, 4,4 %
einen kontrollbedürftigen und 0,8 % einen pathologischen
Befund. In der vorliegenden Studie wurden Patienten mit pathologischem Befund
(n=155) retrospektiv analysiert. Erhoben wurden die präpartalen und
postpartalen sonographischen und radiologischen Befunde sowie die klinischen
Daten, die für den Krankheitsverlauf entscheidend waren
(Harnwegsinfektionen, Operationen, Alter bei operativer Korrektur).
ERGEBNISSE: Nur 51 Patienten (32,9 %), die
postpartal mit einem pathologischen sonographischen Befund im Harntrakt
auffielen, wurden präpartal identifiziert. 39 Patienten benötigten
eine operative Korrektur, 20 von ihnen (51 %) fielen im Rahmen
der präpartalen Diagnostik auf. Insgesamt wurden 28 Harnwegsinfektionen
bei 24 Patienten beobachtet. Auch von diesen Patienten wurde nur ein Teil
(n=11) präpartal erfasst. SCHLUSSFOLGERUNG:
Entsprechend den vorgestellten Daten ist das postpartale Ultraschallscreening
den präpartalen Ultraschalluntersuchungen zur Erkennung von Fehlbildungen
im Harntrakt deutlich überlegen. Da sowohl die Früherkennung als auch
die Prävention von Komplikationen bei der Therapie von
Urogenitalfehlbildungen eine entscheidende Rolle spielt, ist ein
Neugeborenenscreening der ableitenden Harnwege zu befürworten.