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Recueil des travaux botaniques néerlandais, 1905-01
1905
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die Mutation als Ursache der Kleistogamie
Ist Teil von
  • Recueil des travaux botaniques néerlandais, 1905-01
Ort / Verlag
Koninklijke Nederlandse Botanische Vereniging
Erscheinungsjahr
1905
Quelle
EZB Free E-Journals
Beschreibungen/Notizen
  • 1. Kleistogame Pflanzen sind Pflanzen deren Blüten alle oder zum Teil den Insekten und dem Wind verschlossen sind, so dass sie nur sich selbst befruchten können. 2. Sie unterscheiden sich von pseudo-kleistogamen Pflanzen dadurch, dass ihre geschlossenen Blüten in den gewöhnlichen Entwickelungsgang der Pflanze gehören und ihre Entstehung von äusseren Bedingungen unabhängig ist. Aus ihren Samen kommen wiederum kleistogame, aus den Samen einer pseudo-kleistogamen chasmogame Nachkommen hervor. 8. Bei vielen dieser Pflanzen sind die geschlossenen Blüten in Grösse und Gestaltung von den chasmogamen nicht verschieden: Anonaceae, Orchideae, Myrmecodia tuberosa, Juncus bufonius, Spergularia salina, Illecebrum verticillatum, Drosera, Hordeum, Homalonema u. a.; bei anderen aber unterscheiden sie sich von ihnen durch geringere Grösse und durch Reduktionserscheinungen: Viola, Oxalis, Impatiens, Cardamine, Amphicarpaea u. a. Diese Gestaltungsverschiedenheiten stehen aber mit dem Wesen der Kleistogamie in keinem direkten Zusammenhang. 4. Von vielen kleistogamen Pflanzen sind die chasmogamen Blüten nicht bekannt; diese bringen nur geschlossene Blüten hervor. Andere können zweierlei Blüten tragen: chasmogame und kleistogame; bei diesen steht das Auftreten der chasmogamen Blüte in hohem Grade unter dem Einfluss der Lebenslage, in dem Sinne, das kleistogam blühende Stöcke unter besseren Ernährungsverhältnissen zum chasmogamen Blühen angeregt werden können. Umgekehrt kann die chasmogame Blüte durch nicht hinreichende Ernährung oder ungünstige Beleuchtungs- oder Temperaturbedingungen unterdrückt werden. B. Die chasmogame Blüte ist für die kleistogame Pflanze von geringer Bedeutung. Dies geht schon daraus hervor, dass sie bei vielen kleistogamen Pflanzen nicht mehr angelegt wird und sich bei anderen leicht unterdrücken lässt. Bei wiederum anderen setzt sie entweder keine Frucht an oder der Fruchtansatz ist bei ihnen ein sehr unregelmässiger. Die chasmogamen Blüten befruchten in der Regel sich selbst, vielmals schon in der Knospe; da wo sie durch Insekten gekreuzt werden, bringt solch eine Kreuzung den Nackkommen keinen Vorteil. 6. Kleistogame Pflanzen sind für die Folgen der Selbstbefruchtung nicht empfindlich; Pflanzen welche von Blütenschluss Nachteil erfahren, können niemals kleistogam geworden sein. 7. Die kleistogamen Pflanzen sind durch Mutation aus den chasmogamen hervorgegangen. Diejenigen, deren kleistogame Blüten nur durch den Blütenschluss von den chasmogamen abweichen sind aus einer anderen Kategorie von Pflanzen hervorgegangen als diejenigen, deren geschlossene Blüten sich auch noch durch Reduktionserscheinungen von den offenen unterscheiden. Die ersteren sind aus reinen systematischen Arten entstanden; die anderen aus Diaphoranthen (im engeren Sinne). 8. Diaphoranthen (im engeren Sinne) sind solche Pflanzen, welche entweder auf verschiedenen Stöcken wie Viola tricolor und V. tricolor arvensis oder auf demselben Stock wie Salvia pratensis, zweierlei hermaphroditische Blüten tragen, welche durch Grösse und andere Rückbildungserscheinungen verschieden sind und welche ebenso wie andere Diaphoranthen: die gyno- und andromonöcischen und diöcischen Pflanzen, die Formen mit gefüllten und die Formen mit ungeschlechtlichen Blüten, durch Mutation aus systematischen Arten hervorgegangen sind. 9. Von vielen Pflanzen: Anonaceae, Orchideae, Myrme- codia tuberosa, Salvia cleistogama, Leersia oryzoides sind durch die Mutation konstante kleistogame Varietäten hervorgerufen, wo die chasmogame Blüte völlig latent geworden ist, oder nur ausnahmsweise (Leersia) hervortritt. Von anderen: Juncus bufonius, Spergularia salina, Drosera rotundifolia, Illecebrum verticillatum sind durch die Mutation kleistogame Zwischenrassen entstanden. Drittens hat sie die sub 8 genannten diaphoranthen Varietäten und Zwischenrassen kleistogam gemacht : Ruellia, Impatiens, Viola, Oxalis, Amphicarpaea u. a. 10. Das Auftreten der chasmogamen Blüte bei den Zwischenrassen steht in erster Linie unter dem Einfluss der Lebenslage. Bei einigen Pflanzen aber, zumal bei denjenigen, welche frühzeitig unterirdisch eine beträchtliche Menge kleistogamer Blüten bilden, wird das Hervortreten der chasmogamen Blüte oder deren Fruchtansatz auch noch durch diese kleistogamen Blüten, welchen die Bildungsstoffe Zuströmen, beeinflusst.
Sprache
Niederländisch
Identifikatoren
ISSN: 0370-7504
Titel-ID: cdi_naturalis_natuurtijdschriften_552704
Format

Weiterführende Literatur

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