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Ceský lid, 1991-01, Vol.78 (3), p.147-156
1991

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
ZALOŽENÍ ČESKÉHO LIDU A JEHO VÝZNAM PRO ROZVOJ NÁRODOPISNÉHO BÁDÁNÍ
Ist Teil von
  • Ceský lid, 1991-01, Vol.78 (3), p.147-156
Ort / Verlag
ÚSTAV PRO ETNOGRAFII A FOLKLORISTIKU CESKOSLOVENSKÉ AKADEMIA VED
Erscheinungsjahr
1991
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Für den Autor bedeutet die Gründung der Zeitschrift Český lid im Jahre 1891 den Höhepunkt einer Entwicklungsetappe der tschechischen Ethnographie. In diese entstehende zentrale Zeitschrift für eine archäologische, anthropologische, kulturgeschichtliche und ethnographische Betrachtung des „tschechischen Volkes“ gelangte das volkskundliche Studium mehr oder weniger in einer elementaren Entwicklung, an der viele freiwillige Mitarbeiter aus verschiedenen Gruppen der tschechischen Intelligenz beteiligt waren, die sich größtenteils in vereinsähnlichen Institutionen engagiert hatten. Zu den ganz bedeutenden Institutionen gehörten folgende: Literární a řečnický spolek Slavia (Verein Slavia für Literatur und Rhetorik), Umělecká beseda (Künstlervereinigung), Náprstkovo muzeum (Náprstek-Museum), Vlastivdný muzejní spolek v Olomouci (Heimatkundlicher Museumsverein in Olmütz) und weitere Regionalmuseen. Das Interesse der Laien an der Ethnographie konnte an der Prager Universität nach ihrer Teilung in eine tschechisch-deutsche im Jahre 1882 auf das Gebiet der wissenschaftlichen Forschung unter Heranziehung neuer Verfahren aus alien historischen Disziplinen und aus einigen weiteren Disziplinen (insbesondere der Philologie) übertragen werden. Moderne Fachbereichszeitschriften sollten die ersten Transmissionsglieder der sich neu konstituierenden Wissenschaftsgebiete bilden. An der Wende der achtziger und neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts gelangte in die tschechische Wissenschaft und ins tschechische Kulturleben eine neue Generation, die für eine kritische Einstellung gegenüber der nationalen Vergangenheit herangebildet worden war und bei ihrem Studium die Aufnahme scharfer Meinungsaustausche zwischen den bedeutenden Persünlichkeiten von Wissenschaft und Kunst erlernt hatte, die sich in solche Polemiken, wie z. B. in den „Handschriftenstreit“ (d. h. den Streit um die Fälschungen zur Verherrlichung der tschechischen nationalen Vergangenheit), eingelassen hatten. Dieser Generation entstammten auch die Begränder der Zeitschrift český lid Lubor Niederle und Čeněk Zíbrt, zu denen auch ihre weiteren Gefährten, wie Václav Tille und Jiři Polívkat gehörten, die an der Entstehung der erwähnten Zeitschrift ebenfalls Anteil haben. Über die Existenz der Zeitschrift und ihren Inhalt entschieden einige Tatsachen. Erstens können wir die Person des Verlegers Simáček nennen, der dann gegenüber der von L. Niederle vertretenen ursprünglichen wissenschaftlichen Konzeption eine populärere Form durchsetzte. Ein zweiter wichtiger Umstand war der Aufruf F. A. S̄uberts, Direktors des Prager Nationaltheaters, zur Veranstltung einer ethnographischen Ausstellung (der Aufruf wurde 1891 versandt). Die Organisierung der Vorbereitungen für die (für 1893 geplante, i. J. 1895 verwirklichte) große Ausstellung entzog der jungen Generation der tschechischen Ethnopraphen zwar einen Teil ihrer Aktivitäten, die sie sonst der wissenschaftlichen Forschung und Organisation der wissenschaftlichen Arbeit gewidmet hätten. Desungeachtet zeitigte die vierjährige Vorbereitung für die Ethnographische Ausstellung viele positive Ergebnisse (hauptsächlich wurde eine Unmenge Materialien verschiedener Natur, Provenienz und Bedeutung zusammengetragen), ermöglichte uber vor allem, dieses ethographische Material als Beweis der vergangenen und zeitgenössischen ethnischen Eigenart und Größe der tschechischen Nation zu werten und es hauptsächlich von einem riesigen Umfeld von Laien bearbeiten und kommentieren zu lassen. Das Profil der Zeitschrift Český lid, die im Laufe der neunziger Jahre immer mehr Popularität erlangte, ist ein Beweis für diese Entwicklung der tschechischen Ethnographie.
Sprache
Tschechisch
Identifikatoren
ISSN: 0009-0794
eISSN: 2570-9216
Titel-ID: cdi_jstor_primary_44973564
Format

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