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Im systematisch organisierten Weltwissen der Vormoderne begegnet der Esel, der die Geheimnisse der höchsten Gottheit auf seinem Rücken trägt, als Topos, an dem sich die Bedingungen religiöser Kommunikation in den Grenzen kreatürlicher Beschränktheit und
dürftigster Innerweltlichkeit paradigmatisch betrachten lassen. Anhand zweier komplementärer Erzählmuster, die den Esel bald als Subjekt, bald als Objekt des Lesens zeigen, rekonstruiert der folgende Essay, wie die Eselslektüre in Strickers Pfaffen Âmis, Botes
Ulenspiegel und in unterschiedlichen Varianten des Exempels von Einem man und sînem sun und einem esel zum spielernsten Muster der lectio divina wird.