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VON EINEM NEUERDINGS ERHOBENEN EMPIRISTISCHEN TON IN DER RECHTSWISSENSCHAFT
Ist Teil von
Der Staat, 2012-01, Vol.51 (1), p.117-125
Ort / Verlag
Duncker & Humblot
Erscheinungsjahr
2012
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Abstract
Die jüngst erhobene Forderung nach einer „empirischen Wende" der Rechtswissenschaft operiert mit einem Modell, das Empirie weitgehend als etwas an sich Bestehendes voraussetzt. In dieser Perspektive muss die Jurisprudenz lediglich lernen, die Erkenntnisse der empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften genauer zur Kenntnis zu nehmen. Ein grundsätzliches epistemologisches Problem wird mit der Rezeption offenbar nicht verbunden. Hebt man demgegenüber jedoch den Charakter der Empirie als soziale Konstruktion hervor, dann verkomplizieren sich die jeweiligen Erkenntnisverfahren der jeweiligen Wissenschaftsbereiche und damit zumal die Chancen ihrer etwaigen Kooperation. Der konstruktive Charakter des Wissens unterläuft die Möglichkeit, die kognitive Dimension eines Sozialbereichs einfach in die eines anderen zu „übersetzen". Für das Recht bleibt der Umgang mit extrajuridischem Wissen damit zwar möglich. Er muss aber reflexiv auf die darin enthaltenen Schwierigkeiten der Wissenstransformation eingestellt werden.