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Kant's Theory of European Integration: Kant's "Toward Perpetual Peace" and changing forms of separated powers in the evolution of military and politics
Ist Teil von
Jahrbuch für Recht und Ethik = Annual review of law and ethics, 2009-01, Vol.17, p.53-84
Ort / Verlag
Duncker & Humblot
Erscheinungsjahr
2009
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Immanuel Kant hat eine große Bandbreite an Konzepten entwickelt, mit deren Hilfe man den Prozess beschreiben kann, eine „immer umfassendere Union“ europaischer Staaten zu schaffen. Kants Theorie wirft dabei ein Dilemma zwischen zwei Aspekten auf. Auf der einen Seite sind republikanische Staaten frei, auf der anderen Seite sind sie aber verpflichtet, die Regeln einer Staatenunion zu befolgen, beispielsweise die Bestimmungen zur Nicht-Einmischung. Die Debatten darüber haben dieses Dilemma behandelt, als gäbe es da einen echten Widerspruch. Die These des vorliegenden Artikels ist es, dass kein solcher Widerspruch existiert. Vielmehr beschreibt Kant in seiner Philosophie des reflektierenden Urteils es als „zwingende Pflicht“, nicht auf privaten Begierden und Interessen zu beharren, sondern vielmehr zu kommunizieren und an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen. Kein Akteur kann ein Interesse daran haben, sich von anderen zu isolieren. Daher ist die Zwangsgewalt einer Förderation keine negative, die einen Staat oder ein souveranes Volk, etwa durch Intervention, zu etwas zwingt, sondern sie ermutigt dazu, mit anderen Staaten zu kooperieren, anstatt sich zu isolieren. Kant sieht dabei eine Garantie fur die Möglichkeit der Entwicklung und den Erfolg einer solchen Form der Integration darin, dass die europäischen Militärmächte komplexe Regelungen voneinander getrennter Gewalten in ihrer eigenen Staatsorganisation entwickeln mussten. Unterhalb der Einheit von isolierten „autonomen“ Staaten waren starke Konvergenzprozesse innerhalb der eigenstandigen Systeme wirksam, die funktional sinnvoll für gut organisierte Staaten waren.