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Supererogatory Giving: Can Derrida's Circle be Broken?
Ist Teil von
Jahrbuch für Recht und Ethik = Annual review of law and ethics, 2005-01, Vol.13, p.149-165
Ort / Verlag
Duncker & Humblot
Erscheinungsjahr
2005
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Geben, vergeben und tolerieren sind drei Begriffe, die dasselbe inhärente Paradox aufweisen: ein wirkliches Geschenk ist unmöglich, da wir uns immer irgendeine Art von Vorteil davon versprechen; ein wahrer Akt von Vergeben bedeutet einen Einstellungswandel, den die Seite, der vergeben wird, nicht verdient; und der Kern der Toleranz besteht in der Versöhnung mit etwas, das letztlich nicht toleriert werden sollte. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, dieses Paradox aufzulösen und damit -wie Jacques Derrida es genannt hat – einen „Zirkel“ zu durchbrechen, und zwar mit Hilfe von zwei komplementären Strategien: zum einen dadurch, die drei Begriffe als solche des Supererogatorischen zu analysieren, und zum anderen dadurch, ihre personale Dimension hervorzuheben, im Unterschied zu der nichtpersonalen Natur der meisten moralischen Relationen. Geben und Vergeben können durchaus von dem diktatorischen Regime eines ökonomischen Austausches befreit werden, und das nicht nur im Kontext des Todes, wie Derrida behauptet. Supererogatorisches Verhalten hat einen besonderen moralischen Wert, und zwar nicht nur im Rahmen der theologischen Ökonomie eines Gebens und Nehmens einer katholischen Lehre wie der des Thomas von Aquin.