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Ceský lid, 1986-01, Vol.73 (2), p.93-97
1986

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
ČESKÉ VYSTĚHOVALECTVÍ DO RAKOUSKA A JEHO KRAJANSKÉ HNUTÍ DO ROKU 1938
Ist Teil von
  • Ceský lid, 1986-01, Vol.73 (2), p.93-97
Ort / Verlag
Ústav pro Etnografii a Folkloristiku Ceskoslovenské Akademia ved
Erscheinungsjahr
1986
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Das tschechische Auswanderungswesen rekrutierte sich größtenteils aus Arbeitern, Handwerkern und Lehrlingen, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts massenweise und in großer Zahl nach Österreich abwanderten. Fast eine Hälfte des Jahreszuwachses der Nation wanderte bei der Suché nach Arbeit aus. Die interne Konsolidierung der Minderheit wurde durch das neue Vereinsgesetzgebungswesen nach dem Fall des Bachschen Absolutismus beeinflußt, wodurch eine starke Gründungswelle tschechischer Vereine ausgelöst wurde. Zweiter gewichtiger Faktor war die Entstehung der Arbeiterbewegung. Die Sozialdemokratie erlangt alsbald die Führung im nattonalen Leben der tschechischen Minorität, da so mit Hilfe der österreichischen Arbeiter und ihrer Organisationen bald die territoriale Zersplitterung der tschechischen Besiedlung Wiens und Õsterreichs im Ganzen überwunden werden kann. Von der Inttiative der Arbetter gehen Bestrebungen nach dem Aufbau eines tschechischen Schulwesens in österreich aus. Obwohl die erste Schule bereits im Jahre 1883 eröffnet wurde, erhält sie keine staatliche Subvention und die tschechische Minorität muß ihre Schulen unter Zuhtlfenahme gesamtnattonaler Sammlungen allein erhalten. Mit dem Zerfall des Habsburgerretches i. J. 1918 werden die Tschechen in Österreich zu etner Auslandsminorität. Ihr Zustrom nach Österreich hörte auf; im Gegenteil: mehr als 150 000 von ihnen kehrten in die Heimat zurück. In den Jahren 1918—1934 erleben das tschechische Schulwesen und Vereinsleben einen großen Aufschwung. An der Spitze der tschechischen Gemeinschaft in Österreich steht auch weiterhin die Tschechoslowakische Sozialdemokratische Partei, die mit ihrer österreichischen Partnerin sowohl in den Gewerkschaften, als auch bei den Wahlen erfolgreich zusammenarbeitet. Wie unsere Aufnahmen, vorwiegend aus den Jahren 1918—1930, zeigen, lebte die tschechische Minorität ein sehr reiches kulturelles, gesellschaftliches und politisches Leben. Einen vernichtenden Schlag versetzte diesem Leben das faschistische Dollfuß-Regime, das die Kommunisten und Sozialdemokraten dazu zwang, in die Illegalität zu flüchten. Die Besetzung Österreichs durch Nazideutschland führte viele österreichische Tschechen der Widerstandsbewegung zu, in der sie die größten Opfer brachten. Die tschechische Arbeiterbewegung, die an der Spitze der nationalen Bestrebungen der österreichischen Tschechen stand, und der gemeinsame Kampf der tschechischen Minderheit mit den österreichischen Kräften gegen die Nazis bildet das Fundament der progressiven historischen Traditionen des tschechischen und österreichischen Volkes.
Sprache
Tschechisch
Identifikatoren
ISSN: 0009-0794
Titel-ID: cdi_jstor_primary_42703302
Format
Schlagworte
STUDIE

Weiterführende Literatur

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