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Ceský lid, 1981-01, Vol.68 (1), p.10-16
1981

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
KE VZTAHŮM ČESKÉHO A CIKÁNSKÉHO ETNIKA V I. POLOVINĚ 18. STOLETÍ
Ist Teil von
  • Ceský lid, 1981-01, Vol.68 (1), p.10-16
Ort / Verlag
Ústav pro Etnografii a Folkloristiku Ceskoslovenské Akademia ved
Erscheinungsjahr
1981
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts bedeutete für die sich in den böhmischen Ländern bewegenden Ztgeuner (abgesehen von den Bestrebungen der Nazis nach ihrer Austilgung) die schiverste Periode in ihrer Vergangenheit. Die Verfolgung der Zigeuner in Mitteleuropa nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm immer mehr zu. Im Jahre 1697 wurden sie durch kaiserliches Reskript in den Erblanden für vogelfrei erklärt: Zigeuner konnten entweder von jedermann unverzüglich erschlagen oder verurteilt werden — erwachsene Männer unterschiedslos zum Erhängen, Frauen und Knaben zur Ohrabschneidung, Auspeitschung oder Landesverweisung nach Unterfertigung eines Reverses, bei sonstiger Todesstrafe nicht mehr zurückzukehren. Jeder Mensch jedweden Standes war verpflichtet, sich an ihrer Verfolgung zu beteiligen, und zwar unter der Sanktion schwerer Geldbuße oder Arbeit in Fesseln. Diese Situation der Zigeuner besserte sich allmählicherst im Laufe der Regierungszeit Maria Theresias und insbesondere unter Josef II. Aus den sich wiederholenden Anordnungen und aus den Gerichtsakten, besonders aus den Aussagen festgenommener Zigeuner, erfahren wir fedoch, daß sich die Zigeuner in Böhmen ständig bewegten, hter geboren und sogar getauft wurden und auch nach derihres Lebensunterhaltes zwang sie zum ständigen Kontakt mit der benachbarten Bevölkerung. Sie lebten vornqhmlich von Bettelei, manchmal von Gelegenheitsarbeit, vereinzelt werden in den Akten auch kleine Diebstähle angeführt. Die herangezogen Archivmaterialien aus dem Staatlichen Zentralarchiv in Prag und aus den Bezirksarchiven in Kolín, Kladno und Náchod belegen die Beziehung zwischen dem Ethnikum der Tschechen und der Zigeuner in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bekannt sind Fälle der Unterkunftsgewährung, der Gewährung von Kost und Arbeitsmöglichkeiten an Zigeuner sowie der Tausch von Lebensmitteln gegen die von den Zigeunern gestohlenen kleinen Sachen. Die Beziehung des Ethnikums der Tschechen und der Zigeuner in dieser Zeit kann als verschieden motivierte, dauernde und beträchtliche Toleranz der tschechischen Bevölkerung gegenüber den Zigeunern charakterisiert werden, die diesen ungeachtet aller Anordnungen des den Zigeunern eindeutig äußerst feindselig gesinnten staatlichen Apparates bekundet wurde.
Sprache
Tschechisch
Identifikatoren
ISSN: 0009-0794
Titel-ID: cdi_jstor_primary_42701218
Format
Schlagworte
STUDIE

Weiterführende Literatur

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