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Ceský lid, 1979-01, Vol.66 (4), p.235-240
1979

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
REGIONÁLNÍ PŮVOD ZAMĚSTNANCŮ PODĚBRADSKÉ SKLÁRNY NA PODKLADĚ ROZBORU MATRIK
Ist Teil von
  • Ceský lid, 1979-01, Vol.66 (4), p.235-240
Ort / Verlag
Ústav pro Etnografii a Folkloristiku Ceskoslovenské Akademia ved
Erscheinungsjahr
1979
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Die Glashütte von Poděbrady wurde im Jahre 1877 in einem Gebiet erbaut, wo die Glasindustrie keine Tradition hatte. Ihre Existenz, verdankt sie günstigen Verkehrsbedingungen, d. h. der Errichtung der Eisenbahn in den Jahren 1869-1871. Beim Studium der Geschichte des Glashüttenwesens in Poděbrady bildeten die Personenstandsregister eine wichtige Quellengruppe, weil es keine anderen Materialien für die Lösung von Teilfragen gab, z. B. wo die erste Glashüttenbelegschaft herkám. Im Hinblick auf die häufige Migration der Glasarbeiter wurde ihre regionale Herkunft anhand der Angaben des Personenstandsregisters über die in Poděbrady geborenen Kinder ermittelt. Die Register der Neugeborenen erfassen die größte Zahl von Glasarbeitern, wenn auch eine gewisse Verzerrung (kinderlose Familien, Familien mit bereits erwachsenen Kindern, kurzfristig angesiedelte Familien usw.) anzunehmen ist, die jedoch nicht allzu groß sein dürfte. Den Personenstandsregistern sind folgende Angaben zu entnehmen: regionale und soziale Herkunft der Eltern, Glaubensbekenntnis, Zahl der in der untersuchten Lokalität geborenen Kinder, Namensererbung nach den Eltern, Großeltern, Paten usw., Namenhäufigkeit in einem bestimmten Zeitabschnitt u. ä. Diese Studie ist bloß auf die Ermittlung der regionalen Herkunft der Poděbrader Glasarbeiter orientiert. Zur Bearbeitung wurden 3 Zeitabschnitte ausgewählt (I 1877—86, II 1893—97, III 1915—1919), die an die Inbetriebnahme sowie an die Arbeitseinstellung in der Hütte anknüpften. Sie erfassen also den Antritt neuer Arbeitskräfte. Als Kriterium für die Aufnahme in die Tabelle diente die Geburt des ersten Kindes in Poděbrady. Bei der Analyse der Register angaben ist man zu folgenden Erkenntnissen gekommen: Die ersten Glasarbeiter (Tab. 1 und 2), die nach der Gründimg der Glashütte nach Poděbrady kamen, stammten meistens aus der Gegend von Havlíčkùv Brod (Deulsch-Brod), also aus einem Gebiet, wo die Besitzer des Poděbrader Betriebs eine ältere Hütte hatten. Nach der Errichtung eines neuen, moderneren Werkes hatten diese also erfahrene Arbeiter aus der Glashütte Pavlov nach Poděbrady geholt, damit sie die ortsansässigen unqualifizierten Arbeiter einarbeiteten. Die meisten Glasarbeiter kamen mit ihren Familien. Im zweiten untersuchten Zeitabschnitt (Tab. 4 und 5) kommt es zu einem neuen Arbeitskräftezustrom aus der Gegend um Havlíčkův Brod und aus dem Gebiet des heutigen Österreichs, was mit dem Wechsel des Hüttenbesitzers zusammenhängt - nach Augustin Gerhardt wurde es die Wiener Firma Josef Inwald. Im dritten Zeitabschnitt (Tab. 7 und 8), der in großem Maße vom ersten Weltkrieg geprägt wurde, macht sich ein Rückgang des Arbeiterzustroms aus den übrigen Glashütten bemerkbar, und es steigt die Arbeitnehmerzahl aus dem Bezirk Nymburk. Die Angaben für die Jahre 1915-1919 sind jedoch dadurch verzerrt, daß nach Ausbruch des ersten Weltkrieges und nach Weggang der Männer an die Front nur eine minimale Zahl von Registereintragungen zur Verfügung steht, mit denen man arbeiten kann. Im ganzen geht nämlich die Geburtenhäufigkeit zurück, und die Zahl der unvollständigen Personenstandsregistereintragungen steigt an. Anhand der Korrelationstabellen 3, 6 und 7 stellen wir fest, daß die Glasarbeiter ihre Frauen nicht nur von ihren Geburtsorten mitbrachten, sondern auch von den Glashütten, wo sie tätig waren. Diese Erkenntnisse zeigen indirekt die Migration der Glasarbeiter und können auf ihren vorhergehenden Arbeitsort hinweisen.
Sprache
Tschechisch
Identifikatoren
ISSN: 0009-0794
Titel-ID: cdi_jstor_primary_42700894
Format
Schlagworte
MATERIÁLY

Weiterführende Literatur

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