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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Ein „als Neugründung zu deutender Beschluß...”: Vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik zum Max-Planck-Institut für molekulare Genetik / "A decision meaning a new foundation...": From the Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Genetics and Eugenics to the Max Planck Institute for Molecular Genetics
Ist Teil von
  • Medizinhistorisches Journal, 2011-01, Vol.46 (1), p.24-50
Ort / Verlag
Franz Steiner Verlag
Erscheinungsjahr
2011
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • The Max Planck Institute for Molecular Genetics (MPIMG) in Berlin-Dahlem dates its establishment to 1964. Its homepage makes no mention of its predecessor institutes, the Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Genetics and Eugenics (KWIA) and the subsequent MPI for Comparative Genetics and Hereditary Pathology (MPIVEE). This article traces the two critical phases of transition regarding the constellations of academic staff, institutional and epistemic ruptures and continuities specific to the era. Only one of the five department heads from the final war years, Hans Nachtsheim, remained a researcher within the Max Planck Society (MPG); he nevertheless continued to advocate the pre-war and wartime eugenic agenda in the life sciences and social policy. The generational change of 1959/60 became a massive struggle within the institute, in which microbial genetics (with Fritz Kaudewitz) was pitted against human genetics (with Friedrich Vogel) and managed to establish itself after a fresh change in personnel in 1964/65. For the Dahlem institute, this involved a far-reaching reorientation of its research, but for the genetically oriented life sciences in the Max Planck Society as a whole it only meant that molecular biology, which was already being pursued in the West German institutes, gained an additional facility. With this realignment of research traditions, the Society was able to draw a line under the Nazi past without having to address it head-on. Das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) in Berlin-Dahlem datiert seine Gründung auf das Jahr 1964. Auf seiner Homepage findet sich kein Hinweis auf seine Vorgängerinstitute, das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWIA) und dessen Folgeeinrichtung, das MPI für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie (MPIVEE). Der Artikel rekonstruiert die beiden kritischen Übergangsphasen mit den jeweils zeitspezifischen Konstellationen von personellen, institutionellen und epistemischen Brüchen und Kontinuitäten. Mit Hans Nachtsheim führte nur einer von den fünf Abteilungsleitern der letzten Kriegsjahre seine Forschungen innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) weiter und verfocht dabei weiterhin das eugenische Paradigma der Vorkriegs-und Kriegsjahre. Der Generationenwechsel von 1959/60 wuchs sich zu einem Institutskrieg aus, in dem die Mikrobengenetik (Fritz Kaudewitz) gegen die Humangenetik (Friedrich Vogel) in Stellung gebracht und nach einem neuerlichen Personal Wechsel 1964/65 etabliert wurde. Für das Dahlemer Institut bedeutete dies einen gravierenden Wechsel der Forschungsrichtung, für die genetisch orientierten Bio Wissenschaften in der MPG insgesamt dagegen nur eine Verstärkung der in den westdeutschen Instituten betriebenen Molekularbiologie um einen weiteren Standort. Mit der Bereinigung der Forschungstraditionen konnte ein Schlussstrich unter die NSVergangenheit gezogen werden, ohne sie explizit thematisieren zu müssen.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0025-8431
eISSN: 1611-4477
Titel-ID: cdi_jstor_primary_41703409
Format

Weiterführende Literatur

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