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Zeitschrift für Politik, 2016-09, Vol.63 (3), p.326-344
2016
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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Theodor Eschenburgs Mitwirkung an »Arisierungen« im Dritten Reich: Historische Urteilsbildung auf schmaler Quellengrundlage
Ist Teil von
  • Zeitschrift für Politik, 2016-09, Vol.63 (3), p.326-344
Ort / Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2016
Quelle
Elektronische Zeitschriftenbibliothek - Frei zugängliche E-Journals
Beschreibungen/Notizen
  • Der Tübinger Ordinarius Theodor Eschenburg war einer der herausragenden Gründerväter der Politikwissenschaft im Nachkriegsdeutschland. Über ihn wird seit 2011 eine heftige Kontroverse geführt. Sie bezieht sich vor allem auf seine Rolle im Dritten Reich, insbesondere seine Mitwirkung an »Arisierungen«. Vorliegender Beitrag diskutiert alle bisher bekannten Fälle, die aber infolge der Vernichtung der Dienststelle Eschenburgs durch alliierte Bombenangriffe nur durch wenige Quellensplitter dokumentiert sind. Aber auch auf dieser schmalen Quellenbasis kann nachgewiesen werden, wie problematisch die Urteile von Rainer Eisfeld und Anne Rohstock sind, die Eschenburg ohne Einschränkung als einen »Täter« bei der Judenverfolgung brandmarken. Denn es gibt Belege, dass Eschenburg und seine Dienststelle nicht nur Stellungnahmen abgaben, die für die »Arisierung« oder Liquidierung jüdischer Betriebe votierten, sondern sich auch für solche Unternehmen und ihre jüdischen Besitzer einsetzten. Welche Aspekte auf Dauer stärker zu gewichten sind, hängt davon ab, ob weitere Dokumente gefunden werden, die möglicherweise eine neue Beleuchtung der Zusammenhänge ergeben. Professor Theodor Eschenburg from Tübingen was one of the eminent founding fathers of political sciences in post war Germany. Since 2011 there has been a heated debate about him. It is focused on his role during the Third Reich, especially his involvement in »Aryanizations«. This contribution discusses all known cases, which are, however, documented by only very few original sources due to the destruction of Eschenburg's office by allied bombings. Yet even based on this limited source material it can be shown how problematic the verdicts of Rainer Eisfeld and Anne Rohstock are who blame Eschenburg as a »perpetrator« in the persecution of Jews without any reservations. Since there is evidence that Eschenburg and his office did not only argue for the »Aryanization« or liquidation of Jewish companies, but also acted in favor of such companies and their Jewish owners. Which aspects will prevail in the long run depends on whether further documents will be found which might shed new light on the issue.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0044-3360
Titel-ID: cdi_jstor_primary_26429608
Format
Schlagworte
Debatte

Weiterführende Literatur

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