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Zeitschrift für internationale Beziehungen, 2012-06, Vol.19 (1), p.5-36
2012

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Globale Opferschaft: Zum Charisma des Opfers in Transitional Justice-Prozessen
Ist Teil von
  • Zeitschrift für internationale Beziehungen, 2012-06, Vol.19 (1), p.5-36
Ort / Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2012
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Transitional Justice ist seit den 1990er Jahren fast gleichbedeutend mit dem Anliegen geworden, den Opfern Gerechtigkeit winderfahren zu lassen. Gegenüber den Nürnberger Prozessen, bei denen Opfer noch nicht einmal als Zeugen aufgetreten sind, ist dies ein starker Wandel, für den eine Erklärung gefunden werden soll. Dafür wird auf eine neoinstitutionalistische Forschungsperspektive zurückgegriffen. Das im Artikel vorgetragene Argument lautet im Kern: Der Wandel von Transitional Justice hin zu einer stärkeren Inklusion von Opfern ist Folge einer expandierenden rationalistischen Weltkultur, in der ein Modell von Opferschaft entsteht, das primär über internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen weltweit verbreitet wird. Diese globale Opferschaft entfaltet sich erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch die globale Diffusion von Menschenrechten, den Wandel in der wissenschaftlichen Konzeption traumatischer Erfahrungen und das advokatorische Handelns von (I)NGOs, sodass ein normativer Druck auf nationale Transitional Justice-Prozesse entsteht, Opfer zum Mittelpunkt der Vergangenheitsaufarbeitung zu machen. Since the 1990s, Transitional Justice has become almost equivalent to the concern of seeing that victims experience justice. In comparison to the Nuremberg Trials – where victims could not even appear as witnesses – there has been a major shift that needs to be explained. In order to do this the following contribution is drawing on a macro-sociological research perspective. I will argue that the general shift to a wider inclusion of victims within Transitional Justice can be understood as the consequence of an expanding rationalistic world culture that creates a global pattern of victimhood which is primarily propagated via international organizations and nongovernmental organizations. The advocating action of (I)NGOs and the scientific understanding of trauma developed after Second World War is leading to a normative pressure on national Transitional Justice processes to make sure that victims are at the center stage of dealing with the past.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0946-7165
Titel-ID: cdi_jstor_primary_24588010
Format

Weiterführende Literatur

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