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Die Friedenswarte, 2011-01, Vol.86 (1/2), p.73-99
2011

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Zweierlei Amnesie und die komplexe postkoloniale Lage Namibias
Ist Teil von
  • Die Friedenswarte, 2011-01, Vol.86 (1/2), p.73-99
Ort / Verlag
BWV • BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG GmbH
Erscheinungsjahr
2011
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Ausgehend von neueren Anstößen zu einer Rehabilitierung des Vergessens im öffentlichen Bewusstsein untersuche ich zwei für die Strategie der Amnesie relevante Fälle: den Umgang mit dem kolonialen Völkermord 1904-1908 in Namibia in Nachkriegsdeutschland sowie in der unabhängigen Postkolonie und weiter die Auseinandersetzung um Menschenrechtsverletzungen der SWAPO während der 1980er Jahre. In beiden Fällen setzte die Auseinandersetzung um die Bearbeitung beziehungsweise das Beschweigen von Gewaltgeschehen und Großverbrechen nach Erreichen der Unabhängigkeit 1989/1990 ein. Dabei zeigt sich im ersten Fall eine transnationale Dynamik, die zu Verschiebungen auch der Haltung beider Regierungen beigetragen hat, zugleich aber auf die offiziellen Geschichtsbilder verweist. Damit ist die nationale Identitätskonstruktion als entscheidender Rahmen des im Falle Namibias mit der Unabhängigkeit zusammenfallenden Transitionsprozesses angesprochen. Die auf den Befreiungskampf zurückgehende Definition der Nation bildet auch die entscheidende Grundlage der Verdrängungsstrategien gegenüber Menschenrechtsverletzungen der ehemaligen Befreiungsbewegung und heutigen Regierungspartei. In ihrer Labilität werfen diese Strategien zugleich Fragen der politischen Kultur auf. Schließlich frage ich nach den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen, die die Aussichten darauf bestimmen, dass die Strategie der Amnesie dauerhaft durchgesetzt werden kann. Referring to recent calls to rehabilitate forgetting as a legitimate form of public consciousness, the paper looks at two cases of such amnesia: the treatment of the colonial genocide of 1904-1908 in Namibia in post-World War II Germany as well as in the independent postcolony, and the debate around the human rights violations committed by SWAPO during the 1980s, which also began with independence in 1989/1990. In the first case, we observe a transnational process which has contributed towards changes in the positioning of both governments. At the same time, this points to official images of history and concomitant constructions of national identity. Such conceptions of the nation are also present in the strategies to repress the memory of the human rights violations by the former liberation movement. In their precariousness, such strategies also address issues of political culture. Lastly, power relations which will determine perspectives of sustainable amnesia are taken up.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0340-0255
Titel-ID: cdi_jstor_primary_23778801
Format

Weiterführende Literatur

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