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Bücherschau
Zeitschrift für die alttestamentliche wissenschaft, 2001-08, Vol.113 (2), p.288-330
2001

Details

Titel
Bücherschau
Ist Teil von
  • Zeitschrift für die alttestamentliche wissenschaft, 2001-08, Vol.113 (2), p.288-330
Ort / Verlag
Walter de Gruyter
Erscheinungsjahr
2001
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Gregor Ahn, Religiöse Herrscherlegitimation im achämenidischen Iran. Die Voraussetzungen und die Struktur ihrer Argumentation (Louvain 1992, Peeters, Acta Iranica, Bd. 31, XIV + 336 S., Ln. BEF 2850). [Die bei H.-J. Klimkeit gearbeitete und 1991 von der Philosophischen Fakultät in Bonn angenommene Dissertation erarbeitet im 1. Teil vergleichend die wichtigsten Legitimationsstrukturen bei den altorientalischen Nachbarn des Iran. Zwar kann von einer einheitlichen Königsideologie nicht die Rede sein, doch lassen sich bei allen Unterschieden der Formulierungen drei von der Tradition bestimmte Argumentationsmuster ausmachen: die Berufung auf göttliche Legitimation (der König ist Gott oder göttlicher Herkunft oder wenigstens von Gott erwählt und eingesetzt), die Berufung auf genealogische Tradition und auf die Wirksamkeit (auf physische und geistige Fähigkeiten des Thronfolgers, bzw. auf königliche Taten, welche die universale Ordnung bewahren). Im 2. Teil untersucht der Vf. die achämenidische Herrscherlegitimation. Zunächst schließt er aus epigraphischen Befunden, aus der Religionspolitik und aus den Bestattungsriten darauf, daß die Achämeniden Zoroastrier mit einer jungavestischen Prägung waren. Sodann erklärt er die Ausbildung einer eigenständigen achämenidischen Königsideologie mit den Wirren 523–520 v. Chr. und mit der Bewältigung jener Krisensituation durch Darius I. Schließlich fragt er nach den spezifischen Ausprägungen jener drei Argumentationsmuster und kommt dabei zu folgenden Ergebnissen: (1) Die Großkönige verstehen sich als von Ahuramazda erwählte, ins Königsamt eingesetzte und mit dem Königscharisma (farnah – ikonographisch als bärtiger Mann in der Flügelsonne bezeugt, S. 208–215) begabte Herrscher. (2) Sie berufen sich auf das dynastische Prinzip, das in den Königsinschriften »ausdrücklich in den religiösen Kontext des Erwählungsarguments gestellt wird« (S. 232); die Thronfolge wurde praktisch dadurch geregelt, daß der Großkönig einen dynastisch ausgewiesenen Thronfolger zum Mitregenten bestimmte. (3) Taten und Erfolge erscheinen als Voraussetzungen für die Bewahrung oder Wiederherstellung der gottgewollten umfassenden Friedensordnung; dem dienen auch die Abwehr feindlicher Völker und der Sieg über Mischwesen in Wort und Bild. In diesem Zusammenhang erörtert der Vf. ausführlich die altpersische Reichsidee (mit dem Völkerthron als ikonographischer Bestätigung) und deren Einbindung in die kosmologischen Vorstellungen. – Die klar geschriebene, auch für die Erhellung alttestamentlicher Sachverhalte wichtige Arbeit zeigt, daß sich die achämenidische Königsideologie zwar in den Ausdrucksformen, nicht aber in der Legitimationsargumentation von den altorientalischen Vorstellungen unterscheidet. Eine aufgeschlüsselte Bibliographie und mehrere Register sind dem gelungenen Buch beigegeben.] (M. K.)
Sprache
Englisch
Identifikatoren
ISSN: 0044-2526
eISSN: 1613-0103
DOI: 10.1515/zatw.113.2.288
Titel-ID: cdi_istex_primary_ark_67375_QT4_44RH5N4S_9
Format

Weiterführende Literatur

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