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Abstract Der Beitrag untersucht den Roman Der neue Werther (1903) des pseudonymen Autors Narkissos. Es handelt sich um das fiktionale Tagebuch eines jungen Studenten, der einen Kommilitonen liebt und sich nach dem Scheitern der Beziehung erschießt. Der Aufsatz
zeigt, wie der Roman Goethes Werther als literarisches Modell eines paradigmatischen Außenseiters rezipiert. Auf diese Weise kann er positiv von einer homosexuellen Liebe erzählen, die zu seiner Zeit juristisch sanktioniert und gesellschaftlich tabuisiert war.This article
examines the novel Der neue Werther (1903) by the pseudonymous author Narkissos. It is the fictional diary of a young student who loves a fellow male student and shoots himself after the relationship fails. The essay shows how the novel takes Goethe's Werther as a literary
model of the paradigmatic outsider. In this way, it is able to give a positive account of homosexual love, which was legally sanctioned and socially taboo at the time.