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Fühlen ist gewiß mehr als Sehen“ – Formen und Funktionen der Intimität in den Briefen von Friedrich Schlegel und Dorothea Veit an Karoline Paulus und Rahel Levin
Ist Teil von
Literatur für Leser, 2021-01, Vol.44 (2), p.161-175
Ort / Verlag
Peter Lang GmbH
Erscheinungsjahr
2021
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Abstract Am Beispiel der Korrespondenzen Friedrich Schlegels und Dorothea Veits mit Karoline Paulus werden Formen und Funktionen der Intimität in der Briefkommunikation untersucht. Friedrich Schlegel umwarb Karoline Paulus mit Billets, die er als intellektuelle Spielform
und Türöffner nutzte. Dorothea Veit fand in Karoline Paulus gleichzeitig eine Vertraute. Die Dreiecksbeziehung erhielt neben der emotionalen, auch gleichzeitig eine taktische Bedeutung. Für das Paar stand gesellschaftlicher Anschluss in Jena im Mittelpunkt. Friedrich Schlegels
frühe Briefe an Rahel Levin haben einen deutlich anderen Charakter. Während es Schlegel in seinen Schreiben an Karoline Paulus auch um ein Spiel mit der körperlichen Anziehung ging, ersetzte Rahel Levin als kluge und selbstbewusste Briefpartnerin die mittlerweile entfremdete
Schwägerin Karoline Schlegel. Deutlich werden unterschiedliche Formen und Funktionen epistolar inszenierter Intimität, die Aufschluss über die Komplexität der Regulierung von Nähe und Distanz liefern.