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Suzeränität als Folge des Wiener Kongresses. Risken der Formalisierung politischer Kommunikation am Beispiel der La Plata Region
Ist Teil von
Zeitschrift für Weltgeschichte, 2015-01, Vol.16 (2), p.137-154
Ort / Verlag
Peter Lang GmbH
Erscheinungsjahr
2015
Link zum Volltext
Quelle
EZB Electronic Journals Library
Beschreibungen/Notizen
Im Jahre 1809 begann die formelle Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Kaiserreich Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika. Später bot Alexander I den USA den Beitritt zur ,,Heiligen Allianz" als Schutz gegen britische Rückeroberungspläne an,
vorausgesetzt, die USA widersetzen sich nicht der Rekolonialisierung Spanisch-Amerikas. Wegen folgender Auseinandersetzungen um die russische Handelsexpansion von Alaska aus ins Oregongebiet (Oregonkonflikt), verkündete Präsident Monroe 1823 die sogenannte Monroedoktrin, der zufolge
die USA sich aus Gründen ihrer nationalen Sicherheit jedweder Rekolonialisierung Amerikas widersetzen. Die bemerkenswert pragmatische Idee des Zaren, die USA, das ideologische Mutterland der französischen Revolution in die Heilige Allianz aufzunehmen, unterstreicht den Gegensatz
zwischen Britannien und Russland bezüglich Lateinamerikas. Da Spanien als ,,failed state" gesehen wurde, ging es dabei um die Frage einer britischen oder US-amerikanischen Hegemonie: Der Wiener Kongress und die dort festgelegten Prinzipien des ,,Europäischen Konzertes"
sollten daher als eine Interaktionsebene eines spezifischen Weltsystems gesehen werden, da Fragen der Vormacht verhandelt und nicht per Krieg entschieden wurden. Weltsysteme werden im Journal for World System Research (JWSR) als Netzwerke definiert, die auf den Ebenen von Informationsaustausch
wie den heutigen sozialen Netzwerken im Internet, politisch-militärischer Interaktion, Prestigegüteraustausch und Massengüteraustausch operieren. Damit sind sie skalierbar, dies führte zur ,,cliodynamischen Wende".