Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Die Herausforderung des Begriffes minne im Translationsprozess
Ist Teil von
Mediaevistik, 2014-01, Vol.27 (1), p.45-58
Ort / Verlag
Peter Lang GmbH
Erscheinungsjahr
2014
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Die Frage, die hier aufgeworfen wird, wirkt nur auf erstem Blick so naiv und unscheinbar. minne ist eines der zentralen Begriffe der mittelhochdeutschen Literatur, sowohl in der Lyrik als auch in der höfischen Epik, und wir können dennoch nur mit Mühen und ansatzweise
eine entsprechende Formulierung, nämlich 'Liebe', dafür wählen. Sowohl im Mittelalter als auch in der modernen Forschung stand dieses Phänomen im Zentrum des Raumes, ohne dass man wirklich zufriedenstellend damit zu Rande gekommen wäre. In den moisten Fällen
haben sich Philologen einfach dafür entschieden, beim mittelhochdeutschen Begriff zu bleiben, denn die Schwierigkeiten, die sich bei der schlichen Übertragung von minne auf Liebe ergeben, werden durch diesen sprachlichen Trick nur vordergründig überwunden.
Dass es sich um eine Form der Erotik handelt, um eines der zentralen menschlichen Beziehungen, braucht nicht gesondert erörtert zu werden, aber wie dieses Wort dann doch adäquat umgesetzt werden kann, um heute erneut verständlich zu werden, bleibt eine ungeheure Schwierigkeit.