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Redecker, Anke: Das kritische Selbst. Bildungstheoretische Reflexionen im Anschluss an Hugo Gaudig, Marian Heitger, Käte Meyer-Drawe und Immanuel Kant, Weinheim/Basel (Beltz) 2018 (zugleich Habilitationsschrift / Universität Bonn)
Inwieweit lässt sich ein kritisches Selbst konturieren, das zur Zentralfigur einer zeitgemäßen Bildungstheorie werden kann? Diese Frage stellt sich gerade angesichts aktueller Diskussionen um das Selbst - von dessen Überhöhung in der Neoliberalismus-Kritik
am ,,unternehmerischen Selbst" (Ulrich Bröckling) bis hin zur Verabschiedung des Selbst durch praxeologische Argumentationsansätze (Andreas Reckwitz), die nicht mehr vom Bestimmungssubjekt, sondern lediglich von Subjektivierungsprozessen sprechen. In diesem Spannungsfeld zwischen
modischer Hochrüstung des Selbst einerseits und subjektvergessener Verleugnung andererseits lässt sich ein Selbst positionieren, das sich als ein sowohl fragiles wie vernünftiges Subjekt bildet, indem es lernt, sich zu anderen, anderem und sich selbst sinnvoll und verantwortlich
ins Verhältnis zu setzen. Dieses Ins-Verhältnis-Setzen kann im Sinne eines methodischen Urteilens als ein kritisches verstanden werden.