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Taylor & Francis Journals Auto-Holdings Collection
Beschreibungen/Notizen
Der Beitrag stellt eine Interpunktionstheorie zur Diskussion, die nicht von sprachlichen Konstruktionen, sondern von den Anforderungen an die Sprachverarbeitung beim Lesen ausgeht. Davon ausgehend wird dargestellt, wie die Interpunktionszeichen den Leser (1) bei der Erfassung der Textoberfläche, (2) bei der syntaktischen Verrechnung schriftsprachlicher Einheiten sowie (3) bei der Zuweisung von kommunikativen Rollen von schriftsprachlichen Äußerungen steuern.
Nach einer kriteriengeleiteten Bestimmung des Interpunktions-inventars und der Rekonstruktion von drei Formgruppen, die den oben genannten Funktionen zugeordnet werden können, wird am Beispiel der syntaktischen Interpunktionszeichen (Funktion 2) gezeigt, wie es zu verstehen ist, dass der Punkt, der Doppelpunkt, das Semikolon und der Doppelpunkt die syntaktische Sprachverarbeitung steuern; herausgearbeitet werden auch die Verwandtschaftsbeziehungen, die zwischen den syntaktischen Zeichen bestehen.
Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für eine moderne Interpunktionsdidaktik, die neben dem Setzen von Interpunktionszeichen beim Schreiben auch die funktional angemessene Interpretation der Interpunktionszeichen beim Lesen thematisiert.