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Der Dialekt, d.h. die Mundart, ist als "Mutter aller Sprachen" bezeichnet worden. Da uberrascht es nicht, dass er Gegenstand sowohl allgemeinen Interesses als auch wissenschaftlicher Beschaftigung ist. Dabei spielt seine Bestimmung, was unter einem Dialekt zu verstehen ist, eine entscheidende Rolle, ist jeder Dialekt doch eine Sprache, aber nicht jede Sprache ein Dialekt: das Sprachstatusproblem. Diese Beziehung wird einleitend an Definitionsbemuhungen des Niederdeutschen erortert, dann zu einer wissenschaftlichen Dialektdefinition hingefuhrt und an einem diasystematischen Sprachformenmodell, das von der grundsatzlichen Heterogenitat der Sprache ausgeht, veranschaulicht. Aus kommunikativ interagierenden sprachlichen Varietaten ergibt sich so eine wie auch immer strukturell organisierte und substantiell beschaffene Sprachform dialektalen Status. Ihre sprachreale Legitimation erfahrt sie aus Kommunikationsentscheidungen, die den Sprachanlassen und den Umstanden des Sprachgebrauchs genugen sollen. Beschrieben wird das an vier Lebenssituationen, aus denen deutsche Dialekte ihre kommunikative Wertigkeit und Akzeptanz herleiten.