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Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" und Hebbels "Die Nibelungen". Urbilder und Jugendlektüre
Ist Teil von
The German quarterly, 2017-01, Vol.90 (1), p.36-54
Ort / Verlag
American Association of Teachers of German
Erscheinungsjahr
2017
Link zum Volltext
Quelle
Wiley Online Library Journals Frontfile Complete
Beschreibungen/Notizen
Friedrich Dürrenmatt hat in seinen theoretischen Schriften bemerkt, dass seine Jugendlektüre ihn bei der Gestaltung der eigenen Werke, manchmal unbewusst, beeinflusst haben könnte. Ein Werk, das ihn in seiner Jugend so sehr fasziniert hatte, dass er sich Skizzenbücher dazu anlegte, sind die Nibelungen. Dieser Beitrag zeigt Parallelen zwischen Dürrenmatts tragischer Komödie Der Besuch der alten Dame (1956) und der Nibelungen-Trilogie Friedrich Hebbels (1861) auf. Die Wahl der Namen und der Orte in Dürrenmatts Schauspiel verweist in die mittelalterliche Zeit, und Hebbel betont wie Dürrenmatt die Korruption durch das Geld. Der Besuch der alten Dame ist eine Parodie, die aber die literarische Vorlage nicht abwertet, sondern sie unter Einbeziehung der Groteske zu einem didaktischen Theaterstück gestaltet.