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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Flächendeckende Ernährungstherapie – Wunsch oder Wirklichkeit? Eine fragebogengestützte Querschnittsstudie zur ernährungstherapeutischen Versorgung in baden-württembergischen Krankenhäusern
Ist Teil von
  • Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 2024-04, Vol.185, p.17-26
Ort / Verlag
Elsevier GmbH
Erscheinungsjahr
2024
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Krankheitsbedingte Mangelernährung ist in deutschen Krankenhäusern weitverbreitet. Diese wirkt sich negativ auf den Therapieerfolg und die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen aus und hat erhöhte Kosten zur Folge. Eine individuelle, durch Fachkräfte durchgeführte leitliniengerechte Ernährungstherapie senkt nachweislich die Mortalität mangelernährter Patientinnen und Patienten und wird idealerweise von einem interdisziplinären Ernährungsteam durchgeführt. Aktuelle Daten zur ernährungstherapeutischen Versorgung in deutschen Krankenhäusern sowie zu Ernährungsteams fehlen bisher. Zur Erfassung der ernährungstherapeutischen Ist-Situation baden-württembergischer Krankenhäuser wurde an alle baden-württembergischen Klinikleitungen ein onlinegestützter Fragebogen versendet. Fragebögen von reinen Belegkrankenhäusern, spezialisierten Fachkliniken und Krankenhäusern mit einer Bettenzahl unter 50 wurden nicht in die Analyse eingeschlossen. Die Teilnehmerquote entsprach 84% (n=94). 34% der teilnehmenden Kliniken gaben an, über ein Ernährungsteam zu verfügen. 12% der Kliniken verfügen über Ernährungsteams, welche die Strukturmerkmale des „OPS Kode 8-98j Ernährungsmedizinische Komplexbehandlung“ erfüllen und verfügen somit unter anderem über ein ärztliches Teammitglied. 72% der Kliniken wenden ein validiertes und anerkanntes Screening auf Mangelernährung an, wobei dies insgesamt nur zu 40% flächendeckend erfolgt. Verglichen mit einzeln agierenden Ernährungsfachkräften sind Ernährungsteams häufiger für Mangelernährung, enterale sowie parenterale Ernährung zuständig, haben häufiger ein breiteres Aufgabenspektrum und weisen einen höheren Anteil an Ärztinnen und Ärzten auf. Überdies werden Patientinnen und Patienten in Kliniken mit Ernährungsteams häufiger auf Mangelernährung gescreent. Im Vergleich zu älteren bundesweiten Erhebungen weisen die teilnehmenden baden-württembergischen Kliniken für das Jahr 2021 sehr viel mehr Ernährungsteams auf. Trotzdem ist die Quote im internationalen Vergleich niedrig; und es steht keine flächendeckende ernährungstherapeutische Versorgung zur Verfügung. Eine qualitativ hochwertige ernährungstherapeutische Versorgung ist insbesondere in Kliniken mit Ernährungsteams zu beobachten. In den baden-württembergischen Kliniken besteht ein erhebliches Potential, die ernährungstherapeutische Versorgung weiterzuentwickeln und insbesondere mehr zentral organisierte Ernährungsteams mit ärztlicher Beteiligung zu etablieren. Hierfür bedarf es gesetzlicher Regulierungen sowie einer ausreichenden Refinanzierung. Malnutrition is widespread in German hospitals, has a negative impact on therapeutic success and quality of life, and it leads to increasing costs. An individualized nutritional support by nutritional professionals in accordance with current guidelines was shown to reduce mortality of malnourished inpatients. Ideally, nutritional support is conducted by an interdisciplinary nutrition support team. Current data on the nutritional therapy in German hospitals is missing. In order to ascertain the current status of nutritional support in hospitals in the federal state of Baden-Württemberg, clinic managements of all hospitals in Baden-Württemberg received an online questionnaire. Affiliated hospitals, specialist hospitals, as well as hospitals with less than 50 beds were excluded from the analysis. The response rate was 84% (n = 94). The presence of a nutrition support team was reported by 34% of the hospitals. Twelve percent of the hospitals meet the structural characteristic of the OPS Code 8-98j Ernährungsmedizinische Komplexbehandlung, which means that their nutrition support team includes a physician. A validated nutritional risk screening is performed in 72% of the hospitals. Only 40% of the hospitals report that this is performed throughout every department. Nutrition support teams are more often concerned with malnutrition, enteral and parenteral nutrition as compared to nutritionists who are not organized in a team. Moreover, nutrition support teams have a wider range of tasks and more often a physician as a team member. Also, nutritional risk screenings are more often applied in hospitals with nutrition support teams. Compared with a nationwide survey from 2004, there are markedly more nutrition support teams available in hospitals in Baden-Württemberg. When compared internationally, however, the rate of nutrition support teams is still low. In addition, there is no comprehensive nutritional care available. High-quality nutritional support is more often found in hospitals with nutrition support teams. There is still a great potential of improving clinical nutritional care in hospitals in Baden-Württemberg. Moreover, an increase in nutrition support teams, also comprising medical members, should be achieved. Therefore, legal regulations and a sufficient refinancing are indispensable.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 1865-9217
eISSN: 2212-0289
DOI: 10.1016/j.zefq.2024.01.004
Titel-ID: cdi_elsevier_sciencedirect_doi_10_1016_j_zefq_2024_01_004

Weiterführende Literatur

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