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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Kunstsoziologie als Gesellschaftsanalyse. Das Beispiel des Kunststaates" DDR und des (ostdeutschen) Transformationsprozesses seit 1990
Ist Teil von
  • Sociologia internationalis, 2012-01, Vol.50 (1-2), p.49-86
Ort / Verlag
Berlin: Duncker & Humblot
Erscheinungsjahr
2012
Link zum Volltext
Quelle
Duncker & Humblot eJournals
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Die Bedeutung, welche die Künste für das Projekt des Staatssozialismus hatten, macht sie zugleich zu einem Schlüssel zum Verständnis der unterschiedlichen Phasen der DDR-Geschichte - von dem mit Utopien von einem besseren Deutschland" und der Überwindung der Klassengesellschaften verbundenen, zugleich aber diktatorisch-unterdrückenden Beginn bis zum Ende des Kunststaates" (auch Leselandes") DDR im Rahmen der Auflösung der Sowjetunion. Künstler waren im Kulturfeudalismus' der DDR privilegiert und kontrolliert, gelenkt und eigensinnig und in der Konsensdiktatur' der späten 1970er und 80er Jahre verschob sich - nicht nur in den Gegenszenen nonkonformer Kunst und ohne eine programmatische Liberalisierung - die Machtbalance' zugunsten künstlerischer Formfindungen. Erneuerungshoffnung und deren Scheitern führten von Anfang an zu einem ambivalenten Verhältnis von Funktionärseliten und Künstlern: Beide Seiten waren mit der je anderen nie ganz zufrieden. Die Künste zeigen zugleich auch die Doppelflucht der Deutschen aus der geschichtlichen Kontinuität mit den NS-Verbrechen und der Niederlage von 1945: Die BRD wählte die (auch kulturelle) Westbindung, die DDR die Emanzipationsgeschichte der Menschheit. So kam es unter der Konfrontation der beiden Frontstaaten des Kalten Krieges zur Vereinseitigung einer jeweiligen Geltungskunst: Abstraktion im Westen und (Sozialistischer) Realismus im Osten. Und der 1990 entfesselte deutsch-deutsche Bilderstreit wurde - weit über das Kunstsystem" hinausgehend - zum stellvertretenden Diskurs über den Prozess der Wiedervereinigung. Insofern eröffnet Kunstsoziologie auch Perspektiven für die Gesellschaftsanalyse und Zeitdeutung. Abstract The meaning of the arts for the project of state socialism is also a key for understanding the different phases of the history of the GDR - from the beginning, when utopia of a "better Germany" and the overcoming of class societies went along with dictatorship and oppression, until the end, when the Soviet Union dissolved. Artists in the 'cultural feudalism' of the GDR were privileged and controlled, directed and headstrong. In the 'consensus dictatorship' of the late 1970s and 1980s, the 'power balance' moved in favor of artistic form inventions - not only in the opposition scenes of non-conformist art and without a programmatic liberalization. From the beginning, the hope for renewal and its failure led to an ambivalent relation between the political elites and the artists: both sides were never absolutely satisfied with each other. Moreover, the arts show the German double escape from the historical continuity (with the Nazi-dictatorship and the defeat of 1945): West Germany chose the connection towards the west (also culturally), while the GDR chose the (Marx-inspired) emancipation history of mankind. Thus, under the conditions of the Cold War and the confrontation of both states, it came to a onesidedness of the official arts: abstraction in the West and (socialistic) realism in the East. The German-German "Bilderstreit" (Art Controversy), launched in 1990, became a substitute discourse about the reunion process of the country and therefore went far beyond the "art system". In this respect, the sociology of arts opens perspectives for the analysis of society.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0038-0164
eISSN: 1865-5580
DOI: 10.3790/sint.50.1-2.49
Titel-ID: cdi_dunckerhumblot_primary_10_3790_sint_50_1_2_49
Format

Weiterführende Literatur

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