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Die Kategorie Raum ist disziplinübergreifend zu einem prominenten Gegenstand – nicht nur aber auch – der sozial-, kultur- und erziehungswissenschaftlichen Auseinandersetzung geworden. Die noch vor wenigen Jahren vielfach konstatierte „Raumvergessenheit“ transformiert sich seit Anfang der 1990er Jahre zunehmend in eine Phase der Hochkonjunktur. Hinter der Beschäftigung mit Raum liegt die Vorstellung, dass Raum nicht lediglich eine Hülle oder ein Container ist, in dem dann soziale Handlungen stattfinden, sondern vielmehr die Annahme, dass Räume sozial verfasst sind und wesentlicher Bestandteil (nicht zuletzt schweigender) sozialer Praktiken sind (Elias 1997; Lefebvre 1974; Löw 2001). Entsprechend die räumliche Verfasstheit des Sozialen zu einem zentralen Gegenstand der Auseinandersetzung. Diese Entwicklung als Ausgangspunkt nehmend, zeichnet der folgende Einleitungstext den Weg von einer „Raumvergessenheit“ zu einem „Raumboom“ in Sozial- und Kulturwissenschaft (Kap. 1) und eine daran anschließende Pluralisierung, Differenzierung und Diversifizierung raumbezogener Begrifflichkeiten nach. Weiter werden zwei zentrale und konkurrierende Raumkonzepte gegeneinandergestellt und mit den Überlegungen von Theodore R. Schatzki ein vergleichsweise wenig beachtetes Konzept umrissen, dass aus einer praxeologischen Perspektive an diese aktuelle Debatte anschließt (Kap. 2). Im Fazit werden die Überlegungen an das implizite Wissen rückgebunden (Kap. 3).