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Französischsprachige Gouvernanten, meist calvinistische Glaubensflüchtlinge, waren im 18. Jh. in Deutschland für die Erziehung adliger und bürgerlicher Mädchen äußert gefragt. Die von den Erzieherinnen vertretenen fortschrittlichen pädagogischen Konzepte aus Frankreich sahen auch für Mädchen das Erlernen kultivierter Umgangsformen, zeitgemäßer Konversationsmethoden und die Kenntnis der zeitgenössischen Literatur vor, erste Ansätze einer "interkulturellen Erziehung". Am Beispiel der Hugenottennachfahrin Luise Meynier aus der Markgrafschaft Erlangen wird die professionelle Lehrtätigkeit der Gouvernanten veranschaulicht, die auch das Abfassen pädagogischer Schriften mit einschloss, und der Wandel zum bürgerlichen Frauenideal des 19. Jahrhunderts aufgezeigt.