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Elites and social change. The socialist and post-socialist experience, 2009, p.S. 25-36
2009

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Directors of combines in centrally-led industries of the GDR
Ist Teil von
  • Elites and social change. The socialist and post-socialist experience, 2009, p.S. 25-36
Erscheinungsjahr
2009
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
  • "Es werden soziale Charakteristika von Kombinatsdirektoren - ein wichtiges Objekt der Forschung wegen ihrer Position zwischen politischer Macht und Wirtschaft -, insbesondere soziale und politische Herkunft, Qualifikation, politische Loyalität und Kollektivbiographie diskutiert. In den 1970er Jahren schien die Konzentrierung der Industrieunternehmen das Fehlen von dringend benötigten Großinvestitionen, Marktbeziehungen und technologischer Flexibilität zu ersetzen, so dass seit den frühen 1970-er Jahren eine wachsende Anzahl der staatseigenen Industriebetriebe in größeren Einheiten, sogenannten Kombinaten zusammengefasst wurden. - Kombinate wurden die beherrschenden strukturellen Einheiten der DDR-Wirtschaft; bis 1989 gab es insgesamt 126, von zehn Industrieministerien gelenkte Kombinate. Sie waren nicht nur das Rückgrat des Nationaleinkommens, sondern auch sonst wichtige Arbeitgeber und Sozialagenten ihrer Region (Infrastruktur für soziale Dienste: Kindergärten, sogar Lebensmittelhandel). Die Leitung einer steilen Betriebshierarchie oblag dem Generaldirektor, jedoch war er von der regionalen Parteileitung abhängig, dessen Sekretär auch dem Direktorenrat des Kombinats angehörte. Die Partei war allgegenwärtig, und Manager mussten sowohl über Parteitreue als auch Führungsfähigkeiten verfügen. - Die empirische Datenanalyse erstreckt sich auf sämtliche Kombinate, mit der Ausnahme des fehlenden Datensatzes eines der Kombinate. Da hohe Wirtschaftsfunktionäre wichtige Nomenklaturkader waren, wurden ihre Daten wohlbehalten überliefert und sind auch ausführlicher. Nun zu einigen besonders interessanten Befunden. Von den 125 Kombinaten wurden nur vier von Frauen geleitet. In den frühen Jahren der DDR wurden Manager aufgrund der Parteimitgliedschaft in der SED rekrutiert, durch die sich ihre Linientreue manifestierte. Meistens flohen die erfahrenen, doch diskriminierten, dem Klassenkampf und Säuberungen zum Opfer fallenden Unternehmer und Manager in den Westen. Es begann die Heranbildung einer Klasse von Manager-Kader aus früher unterprivilegierten sozialen Schichten. Doch auch trotz einer systematischen, geplanten Elitenausbildung blieb ein stattlicher Anteil an Selbstreproduktion von Angehörigen des Bürgertums und der Intellektuellen. Aufstiegsmobilität für Unterschichten blieb gedrosselt, soziale Gleichheit wich der Schichtung. Im DDR-Kadersystem wuchs immer mehr die Enttäuschung der Bevölkerung bezüglich ihrer Erwartungen hinsichtlich einer Laufbahnoffenheit und einer damit erhofften Besserstellung in Sachen Wohnen, Konsum usw. - Weitere aufschlussreiche Datenmaterialien werden referiert u. a. über den Sozialstatus der Ehefrauen der Kombinatsdirektoren, die (ehemalige) Parteizugehörigkeit ihrer Eltern (u. a. NSDAP), die Geburtskohorten und den Ausbildungsgrad (90,3 % Universitätsabschluss)." (Autorenreferat).
Sprache
Englisch
Identifikatoren
Titel-ID: cdi_dipf_primary_873347

Weiterführende Literatur

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