Details

Titel

Historische Anthropologie im südöstlichen Europa: Eine Einführung

Ort / Verlag

Wien: Böhlau

Erscheinungsjahr

2003

Link zum Volltext

Quelle

Alma/SFX Local Collection

Beschreibungen/Notizen

• "Wenngleich ihre Anfänge in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurückreichen, ist die Historische Anthropologie hierzulande ein noch junges Projekt, und es gibt kein einheitliches Verständnis darüber, was ihre Ziele, Methoden und Kerninhalte ausmacht. So weisen etwa historisch-anthropologische Forschungen, die sich auf das frühneuzeitliche Deutschland beziehen, ein anderes Selbstverständnis sowie andere Schwerpunkte und Forschungsmöglichkeiten auf als solche, die sich mit dem südöstlichen Europa befassen. Es herrscht auch nicht Einstimmigkeit in der hier vertretenen Auffassung, dass Historische Anthropologie nicht eine neue wissenschaftliche Disziplin, sondern viel eher eine veränderte Wissenschaftshaltung im Sinne einer anzustrebenden Transdisziplinarität darstellt. Dieser geht es keineswegs darum, die etablierten Disziplinen, wie etwa die der Geschichtswissenschaften, in Frage zu stellen, sondern den Menschen in seiner historischen, das heißt zeitlichen Bedingtheit und Veränderung sowie kulturellen Differenziertheit in den Mittelpunkt von Forschung und Lehre zu stellen. Da die Dimension des Zeitlichen eine zentrale Rolle einnimmt, nehmen die anthropologisch orientierten Geschichtswissenschaften aber natürlich eine wichtige Position in diesem Projekt ein. Historische Anthropologie wird hier sehr stark als ein Projekt der Integration und Zusammenarbeit der Wissenschaften vom Menschen verstanden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hannes Grandits und Karl Kaser: Historische Anthropologie im südöstlichen Europa - Aufgaben, Methoden, Theorien, Themen (13-39); Karl Kaser: Umgang mit den Anderen (40-60); Kapitel 1. Wanderungen und Anpassungsstrategien: Karl Kaser: Zuwanderung, Ansiedlung und Integration in früher Zeit: drei europäische Zivilisationen (500-1500) (63-82); Olga Katsiardi-Hering: Migrationen (83-101); Ulf Brunnbauer: Die Menschen und ihre Umwelt. Anpassungsstrategien an den Naturraum (103-127); Kapitel 2. Geschlechterbeziehungen und Lebensphasen: Karl Kaser: Verwandtschaft und Abstammung (131-152); Karl Kaser: Familie und Geschlechterbeziehungen (153-174); Yulian Konstantinov: Suche nach Sicherheit: Die Familie in der Transformationszeit (175-198); Kristina Popova: Jugend und Alter (199-216); Siegfried Gruber: Zeit (217-239); Kapitel 3. Das Gebirge, die Stadt und das Meer: Christian Giordano: Der Balkan und das Meer. Das südöstliche Europa zwischen Dorfidylle und idealisierter Urbanität (243-268); Reyna Gavrilova: Historische Anthropologie der Stadt (269-289); Kapitel 4. Recht und Disziplinierung: Robert Pichler: Gewohnheitsrecht (293-315); Karl Kaser: Politische Organisation und soziale Kontrolle (316-341); Kapitel 5. Identiäten: Michael Mitterauer: Religionen (345-375); Ulf Brunnbauer: Vom Selbst und dem Eigenen. Kollektive Identitäten (377-402).