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Erinnerung, Geschichte, Identität : 3: Identitäten, 1998, p.S. 166-180
1998

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die Funktion der Literatur für die Selbstthematisierung von Weiblichkeit im ausgehenden 18. Jahrhundert
Ist Teil von
  • Erinnerung, Geschichte, Identität : 3: Identitäten, 1998, p.S. 166-180
Erscheinungsjahr
1998
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
  • Selbstthematisierung von Weiblichkeit meint das Entstehen eines "Ich-Bewußtseins" bei Frauen, im positiven Sinne eines Gefühls, "besonders" zu sein. Die literarische Epoche der Empfindsamkeit wird "als Darstellung und Strukturierung dieses 'Sich-selbst-Lesens'" betrachtet, wobei eine "Bewegung von der religiösen Konzeption 'des Anderen' zum Entsakralisierten" stattfindet. So wird die These vertreten, "daß in Deutschland 'Liebe als Anerkennung' im Religiösen, besonders in den pietistischen Strömungen, von Frauen konzipiert wird" und das Thema der Anerkennung (durch Gott) dann über das Religiöse hinaus in den zwischenmenschlichen Bereich übergeht. Daraus folgt die zweite These, daß der bürgerliche Roman um 1770 bei seinen Leserinnen an die pietistisch-religiösen Innenwelten anschließt. Anhand von Textzitaten wird gezeigt, daß "im Medium der Literatur von 1760-80 die Polarisierung der Geschlechterbilder eine wesentliche Strukturierung erfährt". Die "Codierung des Ich-Bewußtseins" folgte nicht nur der Logik der kulturellen Tradition, sondern auch der lebenspraktischen Situation beider Geschlechter. So ist Selbstbestimmung das zentrale Thema ab 1770, wobei die Asymmetrie der Selbstverfügung von Mann und Frau sich verschärft. Die psychoanalytischen Aspekte dieser Entwicklung werden aufgezeigt. "Die Spaltung in Alltag und Ideal bildet die weibliche Grunderfahrung in der beginnenden Moderne. Die literarischen Muster werden benutzt, um den Protest und das Abweichende festzuhalten." (prf).

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