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Der kleine graue Steinbeißer, das Herz Jesu und die Alltagsmythen: Annäherungen an ein mystisches Sprechen von Gott im Religionsunterricht
Ist Teil von
Religionsunterricht an höheren Schulen, 1988, Vol.31 (5), p.316-328
Erscheinungsjahr
1988
Beschreibungen/Notizen
Aufgrund der Erfahrung, daß Gespräche "über" Gott und die Plausibilität seiner Existenz (Theodizeeproblem, Gottesbeweise etc.) oft abgehoben theoretisch verlaufen, wird hier ein Versuch vorgestellt, mystisch "von" Gott zu sprechen. Analog zum dreischrittigen Vorgehen des Mysten (geistige Entleerung des Selbst, Wort Gottes hören, Versenkung in Gott) werden im Unterricht zunächst klischeehafte Gottesvorstellungen erschüttert (Graffiti "Gott lacht"). Gott soll zu Wort kommen, indem seine Präsenz im Leiden des Menschen (Bildbetrachtung zur Passion Christi) thematisiert und die Bedeutung des Kreuzes als Sinnbild angesprochen wird. Eine persönliche Annäherung an Gott trotz des spannungsreichen Kontrasts zwischen "Gott lacht" und "Gott am Kreuz" wird durch die Besinnung auf die hingebungsvolle Liebe Jesu zum Menschen - versinnbildlicht z. B. in einem "Herz-Jesu"- Bildnis und einem meditativen Gebet - angestrebt. In einem Ausblick wird abschließend die ideologiekritische Gegenüberstellung von christlicher Glaubenserfahrung und Alltagsmythen wie "Freisein" oder "Selbstverwirklichung" skizziert. Als Anregung zur Diskussion werden zusammenfassend vier Wege des Redens von Gott genannt. (HIBS/Ku).