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Veraendert Einsicht in Grammatik den Menschen? Zur Grammatik als "Logik der Zunge, als erste Philosophie der Reflexion"
Ist Teil von
Der Deutschunterricht (Stuttgart), 1992, Vol.44 (4), p.34-49
Erscheinungsjahr
1992
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Beschreibungen/Notizen
Grammatik wird nicht verstanden als blosses Form- und Regelwissen, sondern als bewusstes Verwenden und Verstehen von Sprache, die ein besonderer Vorzug des Menschen ist. Durch Sprache benennen und beziehen wir uns auf die Welt, wir treten in Beziehung zu anderen und gewinnen zugleich Individualitaet, wir schaffen etwas Geistiges, das wir bearbeiten und mit anderem verbinden koennen. Das fuehrt zur Frage nach den Elementen der Sprache, die diese Funktionen jeweils erfuellen. Der historische Blick auf die Entstehungszeit der Nationalsprachen belegt, wie konstitutiv Sprache fuer die jeweilige Weltorientierung ist. So kann Grammatik als "Anstrengung zu wissen, was wir tun, wenn wir sprechen" tatsaechlich Einsichten vermitteln, die der Orientierung in der Welt dienen. Wichtige Voraussetzung dabei ist aber, dass Lehrer diese Sicht zunaechst selbst erfahren, unter Nutzung der Moeglichkeiten erfahrungsbezogenen Lernens, die uns heute zur Verfuegung stehen.