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International dialogues on education, 2017, Vol.4 (2), p.62-77
2017

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Zur Frage der Toleranz in der Epoche zwischen Reformation und Aufklärung
Ist Teil von
  • International dialogues on education, 2017, Vol.4 (2), p.62-77
Erscheinungsjahr
2017
Link zum Volltext
Quelle
EZB Electronic Journals Library
Beschreibungen/Notizen
  • Der Beitrag behandelt die Ursprünge religiöser Toleranz in der Moderne. Er geht dabei auf die frühe Neuzeit zurück, als sich die Intoleranz der römisch-katholischen Kirche gegenüber neuen reformatorischen Strömungen besonders nachhaltig zeigte. Gleichzeitg standen der römisch-katholischen Kirche mächtig gewordene, vielfach zum neuen Glauben tendierende Territorialfürsten und freie Reichsstädte gegenüber. Sie forderten die Anerkennung des reformatorischen Glaubens von Papst und Kaiser. Auf eigenem Gebiet konnte man sie in ihrer negativen Haltung gegenüber Andersgläubigen allerdings kaum tolerant nennen, insbesondere wenn Minderheiten um öffentliche Anerkennung ihres abweichenden Bekenntnisses und ihrer religiösen Praxis nachsuchten. Nur wenn durch Gewinnung großer ökonomischer Vorteile Toleranz gleichsam als Sachzwang in der Politik fungierte, lockerte sich starre Intoleranz auf - dies vor allem unter weltlicher, kaum aber unter kirchlicher Herrschaft. Die hierzu vorgenommene Auswertung der Befunde einer internationalen Tagung ergibt, dass Toleranz im Zeitalter der Reformation nicht verwechselt werden darf mit wechselseitiger Anerkennung religiöser und kultureller Eigenheiten, wie sie heute im Eintreten für das friedliche Zusammenleben verschiedener Gruppen in einer pluralen Gesellschaft oft gefordert wird. Im historischen Kontext der frühen Neuzeit war Toleranz ein einseitiger - politische oder ökonomische Vorteile erhoffender - Akt der Gewährung einer Freiheit, die in ihrer Gesamtwirkung durchaus Konfliktrisiken beinhaltete. Dabei besaßen differente politische Strukturen wie persönliche Überzeugungen des regierenden Fürsten durchaus Einfluss auf die in Europa im 16 bis 18. Jahrhundert anzutreffenden Unterschiede des Toleranzklimas. (DIPF/Orig.). This article deals with the origins of religious tolerance in the modern era. It goes back to the early modern era, when intolerance by the Roman-Catholic church towards new reformative movements showed itself to be particularly pervasive. At the same time, the Roman-Catholic church faced opposition from regional princes and free imperial cities who had become powerful and frequently tended to lean towards the new faith. They demanded the acknowledgment of the reformative faith by the pope and the emperor. However, they could hardly be called tolerant towards other faiths in their own territories, especially in the case of minorities seeking public recognition of their alternative beliefs and religious practices. Stark intolerance eased off only when tolerance functioned as an inherent political necessity, in hopes of gaining large economic benefits, especially under secular rule yet hardly ever under that of the church. The results from an international conference presented here show that tolerance in the age of the Reformation cannot be confused with the mutual recognition of religious and cultural idiosyncracies, in the way these are often claimed nowadays when advocating for a peaceful coexistence of different groups in a pluralistic society. In the historical context of the early modern era, tolerance was a one-sided act -in hopes of political and economic advantages - towards gaining a kind of freedom which, in its overall effect, definitely involved risks of conflict. In this context, differing political structures such as the personal beliefs of the ruling prince influenced the different climates regarding tolerance in 16th- to 19th-century Europe. (DIPF/Orig.).
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 2198-5944
eISSN: 2198-5944
Titel-ID: cdi_dipf_primary_1123085

Weiterführende Literatur

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