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Die Vermittlung der Transzendenz in die Immanenz: Zur Gotik-Rezeption um 1800 vom Straßburger Münster zum Kölner Dom
Ist Teil von
Zeitschrift für Religionswissenschaft, 2020-05, Vol.28 (1), p.86-111
Erscheinungsjahr
2020
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die gotische Kirchenarchitektur galt in der Religionsphänomenologie als ein Ideal für die Vermittlung von Transzendenz. Historisch betrachtet avancierte zunächst im religiösen Umfeld des Sturm und Drang der zeichenhafte ‚Thurm‘ des Straßburger Münster zu einer natursprachlichen Repräsentation von ,Wahrheit‘. Der Münsterturm wurde als Wahrnehmungsraum emotional codiert und eine kleine Pilgerpraxis entwickelte sich von 1770 bis 1780. Gut zwanzig Jahre später erneuerte Friedrich Schlegel im Zuge der deutschen Nationalbewegung die Rezeption der Gotik anhand des Kölner Doms.
Dieser Artikel rekonstruiert die mediale Funktion von Architektur im Zusammenhang dieser historischen Wahrnehmungsräume und historisiert den Transzendenzbegriff. Die Gestaltung religiöser Emotionen erfolgt im Austausch mit zeitgenössischen Theorien über Anschauung und Wahrnehmung. Welche architektonischen Motive standen für die Erfahrung von Transzendenz? Welche Sprachstrategien bezeugten eine erfolgreiche Vermittlung?