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Die Wirksamkeit des Tübinger-Intensiv-Programms bei Müttern und Vätern ängstlicher Kinder - Eine Pilotstudie
Ist Teil von
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 2015, Vol.64 (3), p.206-222
Erscheinungsjahr
2015
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
Angststörungen gehören zu den häufigsten Störungen im Kindesalter. Familiäre Faktoren, wie das Erziehungsverhalten oder die psychische Gesundheit der Eltern, haben Einfluss auf Entstehung und Verlauf der Auffälligkeiten. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde die Wirksamkeit eines kurzen, unspezifischen Elterntrainings in der Behandlung kindlicher Ängstlichkeit untersucht ("Tübinger-Intensiv-Programm für Eltern", Tipe). Es handelt sich um ein ressourcenorientiertes, verhaltenstherapeutisches Programm mit Elementen aus der modernen Hypnotherapie. Von den insgesamt 36 Familien wurden 27 der Behandlungs- und 9 der Wartekontrollgruppe zufällig zugeordent. Die Kinder der Behandlungsgruppe waren zwischen vier und zwölf, die der Wartekontrollgruppe zwischen vier und elf Jahren alt. Die Ängstlichkeit der Kinder sowie das Erziehungsverhalten, das Kompetenzgefühl und die psychische Befindlichkeit der Eltern wurden zu drei Messzeitpunkten erhoben (Prä-, Posttest nach sechs Wochen, Drei-Monats-Katamnese). Nach der Teilnahme am Training berichteten die Eltern weniger dysfunktionales Erziehungsverhalten und eine geringere psychische Belastung. Zudem gaben sie einen gesteigerten elterlichen Selbstwert an. Ihre Kinder waren signifikant weniger ängstlich. Diese Effekte erwiesen sich auch drei Monate nach Ende des Trainings als stabil. In der Wartekontrollgruppe zeigten sich hingegen keine signifikanten Veränderungen. Diese Ergebnisse werden als Hinweis darauf betrachtet, dass ein allgemeines verhaltens-/hypnotherapeutisches Elterntraining das Erziehungsverhalten beider Elternteile und dadurch auch den Verlauf einer kindlichen Angstproblematik positiv beeinflusst. (ZPID).