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Gruppenanalyse, Geschlecht und Sexualität – Freud, Butler und Queer Theory im Spiegel gruppenanalytischer Reflexion
Ist Teil von
Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, 2020-08, Vol.56 (3), p.266-291
Ort / Verlag
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr
2020
Link zum Volltext
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Geschlecht, Sexualität und Heteronormativität sind Strukturmerkmale moderner Gesellschaften und damit Querschnittthemen in gruppenanalytischen Praxisfeldern. Allerdings gibt es dazu nur wenige gruppenanalytische Beiträge, obwohl die Gruppenanalyse mit dem Begriff der Gruppenmatrix über ein hervorragendes Instrumentarium zur Bearbeitung dieser Themen verfügt. Demgegenüber findet in den letzten Jahren eine rege Debatte zwischen Psychoanalyse und Queer Theory zur Kritik der Heteronormativität statt. Vor diesem Hintergrund wird zunächst die fruchtbare Begegnung von Psychoanalyse und Queer Theory nachgezeichnet, sodann eine zeitdiagnostische Einschätzung gegenwärtiger Heteronormativität vorgenommen, um schließlich eine gruppenanalytische Perspektive zu formulieren, die sich selbstbewusst ihrer Begrifflichkeiten versichert und zugleich die neueren Erkenntnisse zur Heteronormativität zu integrieren vermag.
Summary
Group Analysis, Gender and Sexuality – Freud, Butler and Queer Theory in the Mirror of Group Analytic Reflection
Gender, sexuality and heteronormativity are structural features of modern societies and thus cross-cutting issues in group analytic fields of practice. However, there are only few group analytic contributions to this, although the term group matrix offers an excellent tool to group analysis for dealing with these topics. In contrast, there has been a lively debate between psychoanalysis and queer theory over the critique of heteronormativity in recent years. This article traces the fruitful encounter between psychoanalysis and queer theory and carries out a time-diagnostic assessment of current heteronormativity in order to finally formulate a group-analytic perspective that confidently assures its terminology and at the same time is able to integrate the newer findings on heteronormativity.