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Zum Verhalten von β-Endorphin in der Perinatalperiode
Ist Teil von
Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 1980-09, Vol.40 (9), p.769-777
Erscheinungsjahr
1980
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Der physiologische Streß unter der Geburt ließ eine Rolle der Endorphine unter der Geburt und im Wochenbett vermuten. Deshalb wurden mittels RIA die Konzentrationen von β-ELIR (β-endorphin-like-immunoreactivity) und von ACTH im venösen Blut Gebärender und im Nabelschnurblut Neugeborener bestimmt. Ähnlich wie bei ACTH kommt es im Geburtsverlauf im Vergleich zu nichtschwangeren Frauen zu einem Anstieg der β-ELIR im mütterlichen Plasma mit einem Maximum unter der Geburt. Die Konzentrationen im Nabelvenen- und -arterienplasma sind gegenüber den mütterlichen Werten erniedrigt. Durch Gelfiltration der immunoreaktiven Komponenten wurden neben β-Lipotropin bis zu 60% des opiataktiven β-Endorphin nachgewiesen. Der Nachweis einer fetalen Eigenproduktion von β-Endorphin gelang nach Extraktion fetalen Hypophysengewebes und anschließender chromatographischer Trennung der einzelnen immunreaktiven Komponenten. Weiterhin wurden die Konzentrationen von β-ELIR während Kaiserschnittnarkosen bei Mutter und Kind und während Curettageoperationen bei jungen Frauen bestimmt. Bei den Schnittgeburten fanden sich erhöhte Werte bei Mutter und Kind mit einem Maximum während der operativen Entwicklung. Bei Curettagen waren die Werte nur geringfügig erhöht. Im Wochenbett wurden während des Stillens gegenüber Stillpausen ebenfalls erhöhte Werte an β-ELIR gefunden. Neben möglichen endokrinen Wirkungen von β-Endorphin wird diskutiert, ob diese Peptide unter der Geburt dazu dienen könnten, das Kind vor dem Geburtstrauma abzuschirmen.