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Zusammenfassung
Während Valproat in der Therapie idiopathischer Epilepsien mit generalisierten Anfällen im Erwachsenenalter seit Jahrzehnten unumstritten als Mittel der ersten Wahl gilt, ist der Stellenwert zur Behandlung symptomatischer oder vermutlich symptomatischer (kryptogener) fokaler Epilepsien weniger eindeutig. Tierexperimentelle Studien haben bei fokalen Anfällen im Vergleich zu Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital eine vergleichbare Wirkung gezeigt. Überwiegend in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführte randomisierte Monotherapievergleichsstudien mit Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital haben in der Mehrzahl keine Unterschiede gezeigt. Auch in der größten Vergleichsstudie mit Carbamazepin fand sich bei der Retentionsrate und dem Prozentsatz anfallsfreier Patienten kein Unterschied, während einige andere Parameter vorteilhafter für Carbamazepin waren. Auch in der Kombinationstherapie hat Valproat sich sowohl zusammen mit alten als auch neuen Wirkstoffen bewährt. Aufgrund unserer Beurteilung des Nutzen-Risiko-Profils und in Übereinstimmung mit Leitlinien und anderen Expertenmeinungen empfehlen wir Valproat weiterhin als eines der Mittel erster Wahl zur Behandlung fokaler Epilepsien. Dies gilt sowohl für neu diagnostizierte als auch erfolglos vorbehandelte Patienten und sowohl zur Mono- als auch zur Kombinationstherapie.