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Zusammenfassung
HINTERGRUND: Die komplexe Anatomie des Felsenbeins erfordert vor dem Beginn einer operativen Tätigkeit eine intensive Auseinandersetzung mit der speziellen Topographie. Aus unterschiedlichen Gründen stehen aber humane Felsenbeine nicht immer zur Verfügung. Als Alternative zum klassischen Modell, dem Leichenfelsenbein, wurde von der Universitäts-HNO-Klinik Jena in Zusammenarbeit mit der Fa. 3di, Jena, ein Modell auf Basis von Kalziumsulfat entwickelt.
METHODE: Im Rahmen eines Felsenbeinkurses am Bugando Medical Centre in Mwanza, Tansania, kam dieses Modell zum Einsatz. Die Präparate wurden in Meißel- und Schabetechnik bearbeitet. Es handelte sich dabei durchweg um Anfänger in der Ohrchirurgie. Es wurden klassische Eingriffe der Mastoidchirurgie vorgenommen: Darstellen von Sinus sigmoideus, N. facialis, Labyrinthblock, Dura, Bulbus venae jugularis und A. carotis interna.
ERGEBNISSE: Die Felsenbeinmodelle erwiesen sich bei diesen Übungen als sehr brauchbar. Gut darzustellen waren die Dura, der N. facialis und die großen Gefäße. Feinere Strukturen, wie das Bogengangssystem, fanden sich in der Darstellbarkeit noch ungenügend. Das Erfassen der Dreidimensionalität in der Felsenbeintopographie war mit dem keramischen Übungsmodell gut möglich. Die Beziehung der wichtigen anatomischen Strukturen zueinander konnte somit vermittelt werden.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Besonders für den Anfänger in der Ohrchirurgie und wenn humane Felsenbeine nicht zur Verfügung stehen, stellt das keramische Felsenbein ein alternatives Übungsmodell dar.