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Zusammenfassung
FRAGESTELLUNG: Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Beurteilung der Effekte des aqualen Funktionstrainings im Vergleich zu alternativen Applikationsformen in der Therapie chronischer Rückenschmerzen. MATERIAL UND METHODE: In einer kontrollierten prospektiven Studie wurden 90 männliche Probanden zwischen 32 und 45 Lebensjahren mit chronischen Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule (> 2 Jahre) auf eine Kontrollgruppe (KG) ohne physiotherapeutische Behandlung und 4 Versuchsgruppen (VG) randomisiert, die über 5 Wochen 2/Woche ein Rückentrainingsprogramm à 90 min durchführten. VG1 absolvierte das Trainingsprogramm an auxotonischen Krafttrainingsmaschinen, VG2 wurde einem Landprogramm zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten zugeführt. VG3 durchlief ein Kombinationsprogramm bestehend aus Wasser- und Krafttraining zu Lande und die Probanden der VG4 trainierten ausschließlich im Wasser. ERGEBNISSE: In allen Gruppen war zu Beginn der Untersuchung (T0) hinsichtlich der ausgewählten Messkriterien ein homogenes Niveau zu beobachten. Während sich die Messwerte in der KG über den gesamten Untersuchungszeitraum nahezu unverändert zeigten, verringerten sich in allen VG am Ende der Intervention in T1 (5 Wochen nach T0) die Schmerzintensität und die Funktionseinschränkungen bei Alltagsaktivitäten. Zudem verbesserten sich die Balance der Rumpfmuskulatur und die Güte der spinalen Propriozeption (p < 0,05/0,01). Ohne weitere begleitende physiotherapeutische Maßnahmen konnten die positiven Messwerte 5 Monate nach T1 (T2) in den 4 VG stabilisiert werden, wobei sich die stärksten interventionsbedingten Effekte in VG3 manifestierten, gefolgt von VG2, VG4 und schließlich von VG1. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Das aquale Funktionstraining wirkte in der untersuchten Stichprobe insbesondere als vorbereitende Maßnahme für das Muskeltraining an auxotonischen Geräten positiv. Allerdings ist das Problem der exakten Dosierung der Belastungsintensität bei aqualen Bewegungsformen bisher nicht ausreichend gelöst.