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Intrauterine Therapie der fetalen CMV Infektion mit Valganciclovir, eine Falldarstellung
Ist Teil von
Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 2016, Vol.76 (10)
Erscheinungsjahr
2016
Link zum Volltext
Quelle
EZB Electronic Journals Library
Beschreibungen/Notizen
Zielsetzung:
Beschreibung des intrauterinen und postnatalen Verlaufes einer fetalen CMV Infektion mit sonographischen Auffälligkeiten unter maternaler Therapie mit Valganciclovir.
Methoden:
Wir berichten über eine 30-jährige 2-Gravida 1-Para mit aufgrund sonographischer Befunde diagnostizierter fetaler CMV-Infektion. In der 27+2 SSW zeigte der Fet eine Borderline-Ventrikulomegalie, intraventrikuläre Fibrinfäden, einen hyperechogenen Darm, eine moderate Kardiomegalie sowie eine erhöhte systolische Spitzengeschwindigkeit in der A. cerebri media. Die Diagnose wurde mittels Amniozentese bestätigt. Ab der 29+3 SSW erfolgte eine systemische Therapie der Schwangeren mit Valganciclovir (2 × 900 mg über 3 Wochen, dann 1 × 900 mg bis zur Entbindung). In 3-wöchigen Abständen wurden laborchemische und sonographische Kontrollen durchgeführt, mit 32+5 SSW ein fetales MRT.
Ergebnisse:
Die sonographischen Kontrollen unter der Therapie zeigten einen stabilen Befund ohne Zunahme der Ventrikulomegalie. Der Kopfumfang lag im Normbereich. Die Fruchtwasseruntersuchung mit 30+3 SSW zeigte eine rückläufige Viruslast von > 68,8 Mio. IU/ml in 27+2 SSW auf 14,8 Mio. IU/ml, die Fetalblutentnahme einen therapeutischen Valganciclovirspiegel (Fet/Mutter-Ratio 2,15), grenzwertig erhöhtes ß
2
-Mikroglobulin (6,81 mg/l) und leicht erniedrigte Thrombozyten (94/nl). Das MRT bestätigte die sonographischen Vorbefunde. Mit 37+5 SSW kam es zum Spontanpartus (2715 g (10. Perzentile), KU 33,5 cm (17. Perzentile)). Postnatal wurde die Valganciclovirtherapie fortgesetzt. Im Alter von 2 Wochen wurde eine Hörminderung rechts diagnostiziert, das Kind weist jedoch keine Taubheit auf; es besteht keine Chorioretinitis; die neurologische Entwicklung ist altersentsprechend.
Zusammenfassung:
Unter oraler Therapie mit Valganciclovir wurden ausreichend hohe Spiegel im Fetalblut erreicht. Es zeigte sich weder in der Bildgebung noch laborchemisch eine Befundverschlechterung.